Speyer Rentenversicherung Speyer Jubiläum

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Am Freitag, 11. Dezember, feiert die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Rheinland-Pfalz ihr 125-jähriges Bestehen. Neben einer Versammlung für die Mitarbeiter mit Zeitzeugen-Berichten wird es im Foyer der Einrichtung auch eine Ausstellung geben. Zu diesem Anlass wurde auch eine digitale Chronik entwickelt, die dann auf der Internetseite der DRV zu finden ist.

„Die Rentenkassen sind prall gefüllt mit 30 Milliarden Euro. Mit 18,7 Prozent ist der Beitragssatz nicht höher als vor 30 Jahren“, sagt der Pressesprecher der DRV in Speyer, Hans-Georg Arnold. Trotzdem werde es keine Jubiläumsrabatte geben. Aber eine Rentenerhöhung von gut vier Prozent, wie er berichtet. „Im März soll das fix sein.“ Das vergangene Jahr war laut Arnold ein Rekordjahr für die Einrichtung mit 1300 Mitarbeitern allein in Speyer – bedingt durch das neue Rentenpaket, das die Mütterrente und die Rente mit 63 umfasst. „Wir hatten 194.000 persönliche Beratungen“, berichtet er.Die DRV hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Am 8. Dezember 1890 wurde die Versicherungsanstalt gegründet. Alles begann mit zwei Beamten. Einige Jahre später, 1903, waren es sechs Beschäftigte. Die Räume wurden zu klein. Es wurde deshalb das Stadthaus gegenüber dem Dom gebaut. Das Gebäude war bis 1960 der Hauptsitz. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Obergeschoss stark beschädigt. 1957 bis 1960 wurde das Hochhaus in der Eichendorffstraße gebaut. Jüngstes Bauprojekt dort: die Verlagerung der Kantine vom Hochhaus an die Theodor-Heuss-Straße. Anfang nächsten Jahres soll sie eröffnet werden. Björn Kroka hat für die DRV die Archive durchforstet und eine digitale Chronik entwickelt, die auf der Internetseite veröffentlicht wird. Er hat in Heidelberg Geschichte, Politik und Philosophie studiert, war an der Verwaltungshochschule in Speyer. Bei den Recherchen kam ein Stück Frauengeschichte zu Tage. „Die erste Abteilungsleiterin in der hiesigen Verwaltung war Irma Groß 1964“, berichtet Kroka. In der zur Rentenversicherung gehörenden Drei-Burgen-Klinik in Bad Münster habe es außerdem bereits in den 1950er Jahren eine Verwaltungschefin gegeben. Die erste Frau an der Spitze der Rentenversicherung gibt es mit Saskia Wollny seit diesem Jahr. Heutzutage liegt der Frauenanteil unter den Mitarbeitern bei 70 Prozent. Auch die Nazizeit hatte Auswirkungen auf die Rentenversicherung. So war Arnolds Bericht zufolge Emil Loeb ein Vorstand der Rentenversicherung. „Er selbst war protestantisch getauft, aber jüdischer Herkunft“, so der Pressesprecher. Er fiel bei den Nazis unter eine Ausnahmeregelung, da er schon zuvor bayerischer Beamter gewesen sei. Im Oktober 1933 sei ihm die Pensionierung „gewährt“ worden. Loeb ging nach München. Im Jahr 1938 wurde er verhaftet und war einen Monat lang im Konzentrationslager Dachau. „Kollegen haben sich für ihn eingesetzt und sich an die Gauleitung gewandt. Kurze Zeit später wurde er entlassen“, berichtet Arnold. Die Ausstellung zeigt die Geschichte der DRV von ihren Anfängen bis in die heutige Zeit. (ccd) Info Ausstellung vom 11. Dezember bis 28. Januar 2016 zu den allgemeinen Öffnungszeiten im Foyer der Versicherungsanstalt in der Eichendorffstraße 4-6.

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