Speyer Radfahrer: Note 4 für Speyer

Fahrradstraße am Doppel-Gymnasium: Die Speyerer Ortsgruppe der Radler-Organisation ADFC hätte gerne mehr davon, am zumindest vor
Fahrradstraße am Doppel-Gymnasium: Die Speyerer Ortsgruppe der Radler-Organisation ADFC hätte gerne mehr davon, am zumindest vor den Schulen und Krankenhäusern.

Beim Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs hat Speyer ernüchternd abgeschnitten: In Sachen Radlerfreundlichkeit erreicht die Domstadt nur ein „ausreichend“. Es gibt Vorschläge, wie die Situation verbessert werden kann.

Die Ergebnisse des aktuellen Fahrradklimatests des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) sind für Speyer wenig erfreulich. „Statt dass wir besser geworden sind, sind wir leider zurückgefallen“, bewertet Werner Zink, Vorsitzender des ADFC in der Domstadt, die Gesamtnote 4,01. Diese ist noch einmal schlechter ausgefallen als 2022. Da hatte Speyer die Schulnote 3,78 eingefahren.Damit liegt die Domstadt bei den Städten von 50.000 bis 100.000 Einwohnern im Mittelfeld (Platz 51 von 113). Die bundesweite Befragung des ADFC in Kooperation mit dem Bundesverkehrsministerium ist nicht repräsentativ. Beteiligt hatten sich an der Erhebung im vergangenen Herbst deutschlandweit 245.000 Menschen, in Rheinland-Pfalz waren es 9400.

Dass Speyer unter rheinland-pfälzischen Kommunen gleicher Größenordnung am besten abgeschnitten habe, sei „nur ein kleiner Trost und in keiner Weise zufriedenstellend“, urteilt Zink: „Das Wort Fahrradstadt sollte man erst in den Mund nehmen, wenn es seine Berechtigung hat.“ Mit lediglich „zwei Fahrradstraßen und ein paar Abstellbügeln für Fahrräder“ sei man von so einem Titel „meilenweit entfernt“.

Radfahrer fühlen sich nicht sicher

Laut ADFC bemängeln Radfahrer generell, dass sie sich auf deutschen Straßen nicht sicher fühlen, dass sie als Verkehrsteilnehmer nicht ernstgenommen werden, dass Radwege oft zu schmal, in schlechtem Zustand oder nicht durchgängig befahrbar seien. Zudem würden sie oft durch Falschparker blockiert. Ein Fazit, das Zink auch im Hinblick auf Speyer nachvollziehen kann. Besonders schlecht sei der Zustand der Radwege bewertet worden.

Der ADFC-Vorsitzende schlägt vor, auf Straßen, die breiter als 7,5 Meter sind, Schutzstreifen für Radfahrer auf der Fahrbahn zu markieren und im Gegenzug auf separate Radwege zu verzichten. Er könne sich diese Lösung beispielsweise für die Wormser Landstraße und die Bahnhofstraße vorstellen.

Wo können Fahrradstraßen ausgewiesen werden?

Fürs gesamte Stadtgebiet sei zu prüfen, vor welchen Schulen und Krankenhäusern man Fahrradstraßen wie in der Mühlturmstraße und in der Vincentiusstraße am Doppel-Gymnasium ausweisen könnte. In Straßen dieser Kategorie bleiben alle Verkehrsarten zugelassen, allerdings genießen Radler Vorrang. „Daher sehe ich keine Nachteile für den Autoverkehr“, sagt Zink und plädiert dafür, den Abschnitt der Fritz-Ober-Straße an der Integrierten Gesamtschule zur Fahrradstraße zu machen. Gleiches solle mit der Josef-Schmitt-Straße an der Burgfeldschule und mit dem Mausbergweg an der Salierschule geschehen.

Etliche Ampelschaltungen seien zu kurz für Radfahrer. „An der Kreuzung am Rauschenden Wasser braucht es längere Grünphasen für Radfahrer und Fußgänger“, sagt Zink. Auch die Kreuzung von Gilgen- und Schützenstraße sei in dieser Hinsicht ein Ärgernis. Um den Komfort für Radler zu verbessern, seien mehr Anlehnbügel notwendig, gerade in der Maximilianstraße sowie im oberen Domgarten. Die kämen dann auch Radtouristen zugute. „Unser Ziel ist, die Innenstadt autofrei zu machen, sonst droht aus meiner Sicht in den nächsten zehn Jahren ein Verkehrsinfarkt“, befürchtet Zink.

Da die ADFC-Umfrage nicht repräsentativ sei, seien die Ergebnisse „mit Vorsicht zu genießen“, teilt die Stadtverwaltung mit. Doch „in Anbetracht der hohen Anzahl an Fahrraddiebstählen“, die sich auf das Ranking auswirken, „waren Ergebnisse dieser Art zu erwarten, und Speyer liegt damit ja auch bundesweit im Durchschnitt“.

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