Speyer Prochorow fehlt

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SPEYER. Das hat es im deutschen Gewichthebersport der vergangenen Jahrzehnte noch nicht gegeben: Drei Mannschaften eines Vereins gehen als ungeschlagene Führungsteams ihrer Ligen bei einer Veranstaltung an die Hanteln. Das ist am Samstag im Speyerer Athletenheim der Fall.

In der Ersten Bundesliga kämpft der amtierende Deutsche Meister AV 03 Speyer gegen AC Germania Sankt Ilgen (19 Uhr) darum, mit einem Sieg im vorletzten Saisonkampf den Einzug ins Finale von Chemnitz am Sonntag, 20. März, perfekt zu machen. Nach dem saisonalen Erfolgszug der Speyerer mit 898,6 Kilopunkten als Höchstleistung und dem Einsatz mehrerer Nationalathleten stände ein weiterer glatter Erfolg eigentlich außer Frage. Doch der Mannschaft um den stärksten Deutschen, den bereits für Olympia qualifizierten Almir Velagic, bereitet ein Handicap Sorgen. „Unser zweiter Superschwergewichtler, Alexej Prochorow, brach sich bei einem Treppenunfall zu Hause in Langen den rechten Mittelfuß“, teilte Mannschaftsinstrukteur Friedel Hinderberger mit. Prochorow, der die Norm für Rio geschafft hat, aber noch nicht fest ins Aufgebot berufen ist (das kann sich laut Bundestrainer Oliver Caruso am 2. Juli beim letzten Olympiatest-Wettkampf in Heidelberg entscheiden), fällt für den Rest der Bundesliga-Runde aus, auch im Finale. Daher ist zumindest ein Speyerer 3:0-Erfolg (für den Sieg im Reißen, Stoßen und damit auch im Zweikampf) nicht ohne weiteres anzunehmen. Im Aufgebot Sankt Ilgens stehen auch Vasil Gospodinov aus Bulgarien, der schon 180 Kilopunkte schaffte, und der Ungar Gabor Vaspöri. Zu berücksichtigen gilt auch, dass sich Velagic in der für seinen Sport unabdingbaren langen Erholungsphase zwischen Weltmeisterschaft und Olympia befindet, daher auch auf die Europameisterschaft in Forde/Norwegen (11. bis 17. April) verzichtet und sich im übrigen Körner für den Endkampf mit seiner Speyerer Mannschaft aufhebt. Knapp 800 Kilopunkte strebt Speyer mit Velagic, Jürgen Spieß, Julia und Tom Schwarzbach, Max Platzer, Christina Spindler sowie Björn Günther als Ersatzheber an. In den Begegnungen vor dem Bundesliga-Duell kämpfen die Oberligisten Speyer III und AC Mainz-Weisenau (14.30 Uhr) sowie die Regionalligisten Speyer II und KSV Hostenbach (16.30 Uhr). Speyers dritte Mannschaft ist bereits Meister der Oberliga-Gruppe A (woran selbst eine Niederlage gegen Weisenau nichts ändert) und hebt am Samstag, 27. Februar, in Kindsbach gegen B-Pool-Meister AC Kindsbach/Rodalben und den nach Kilopunkten vermutlich besten Tabellendritten beider Gruppen, den AC Altrip, um den Titel. Das Speyerer Aufgebot: Dennis Kuhn, Jasmin Heene, Tamara Taube, Christoph Stiefel. Der AV II kommt bei drei noch ausstehenden Kämpfen mit einem Erfolg über den sieglosen Tabellenletzten KSV Hostenbach dem Titel noch näher. Andrej Beran, Dominik Hohmann, Patrick Schellenberger, René Kassel, Björn Günther und Marcel Schwarz, der bei diesem Kampf für seine langjährige Zugehörigkeit zur Bundesliga-Mannschaft eine Ehrung erhält, treten an. (wk)

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