Speyer Premiere in der Kulturscheune
Noch ist die Kulturscheune in Hanhofen nicht ganz fertig. Aber fast. Und in jedem Fall so, dass nach vier Jahren Pause wieder eine Ausstellung während des Historischen Dorffestes in der Gemeinde gezeigt werden kann. Die örtliche Künstlerin Susanne Schmidt stellt ihre Bilder in dem Gebäude aus – eine Premiere, die am Dienstagabend ihren offiziellen Auftakt erfuhr.
Leicht sei es nicht gewesen, Schmidt von der Ausstellung zu überzeugen, verriet Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (SPD) bei der Ausstellungseröffnung. Der letzte Impuls durch den Ehemann habe sie dann doch überzeugt. Schmidt selbst war letztendlich froh über die Entscheidung. Ihr Urteil über die neue Kulturscheune: „Ich finde den Raum hier wirklich imposant und sehr gelungen.“ In der Scheune stecken ungezählte freiwillige Arbeitsstunden der Männer des Gemeinderates und der Ortsbeigeordneten, wie Ebli hervorhob. In Eigenleistung soll es weitergehen. Die Fortschritte sind deshalb kleiner, aber finanziell tragbarer. Gut vorstellbar ist jetzt schon, dass aus dem Objekt eine schöne Begegnungsstätte wird. Die Vernissage bot einen ersten Eindruck davon. Viele Interessierte kamen. Zum einen, um einen Blick in die Kulturscheune mit ihrer wechselhaften Geschichte zu werfen, zum anderen, – und vor allem – um die Bilder der Künstlerin auf sich wirken zu lassen. Deren Leidenschaft für Großformate passt optimal in den Raum. „Der Ausstellungsort ist dafür prädestiniert“, freute sich Schmidt über „wahnsinnig viel Platz“ für ihre Kunst. Spezialisiert hat sich die in Speyer geborene Frau auf mächtige Dimensionen. Sie könne sich da austoben und die Kraft der Farben besser nutzen. Etwas „Hingelatztes“ sollen Schmidts Bilder haben. Das hatte sie Heribert Werner verraten, einem Freund der Familie, der die Einführung in die Ausstellung übernahm. Das mag simpel klingen, ist es aber nicht. Die Krux liegt im Detail. Leinensäcke sind unter grauer Acrylfarbe verborgen, Blütenreste ebenso, Kratzer und Risse wecken die Lust, auf akribische Erkundungstour auf der Leinwand zu gehen. „Teilweise sind bis zu zehn verschiedene Schichten übereinandergelegt“, wies Werner auf eine weitere Besonderheit hin. Statisches und Kühles liegt Schmidt nicht. Stattdessen Wärme, Intensität und Spontanität. Ihre Bilder sollen persönliche Wirkung beim Betrachter erzielen. Musikalisch begleitet wurde die Eröffnung von Klarinettist Jaromir Holec. (xsm)