Speyer Preisbremse fordert Stadtwerke heraus

Stadtwerke-Sitz in Speyer-Süd: neue Herausforderung.
Stadtwerke-Sitz in Speyer-Süd: neue Herausforderung.

Lange war darum politisch gerungen worden. Diese Woche wurden dann erste Details festgezurrt, wie Strom- und Gaspreisbremsen die Bundesbürger entlasten können. Für die Stadtwerke Speyer (SWS) mit ihren rund 30.000 Strom- und 20.000 Gaskunden bringt das große Herausforderungen mit sich.

Die Bundesregierung plant mehrere Schritte: Im Dezember soll der Staat einmalig die Abschlagzahlung auf Gas oder Fernwärme übernehmen. Von März 2023 bis Ende April 2024 soll dann eine Gaspreisbremse für ein Kontingent von 80 Prozent des Verbrauchs gelten. Die Strompreisbremse ist ab Januar 2023 geplant.

„Es wird eine Herausforderung werden, die Vorgaben in den IT-Systemen umzusetzen – für alle Energieversorger deutschlandweit“, teilen die SWS auf Anfrage in einer ersten Einschätzung mit. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) setze sich dafür ein, dass die noch ausstehenden Beschlüsse für ein Unternehmen wie die SWS „klar und operativ umsetzbar sind“.

Tarife werden erhöht

Dieser Prozess sei von der Entwicklung der Energiepreise zu trennen, die sich auf die Tarife der SWS auswirken. Laut SWS-Sprecherin Sonja Daum müssen diese um 1. Januar 2023 erhöht werden. Das sei bei allen Versorgern so. Derzeit werde eine Sitzung des SWS-Aufsichtsrats vorbereitet, in der über die Preise beraten werden solle. Die Kunden würden Mitte November 2022 schriftlich darüber informiert.

Die SWS bieten nach eigener Einschätzung „noch immer moderatere Preise als der Wettbewerb“. Es sei aber gerade vieles im Fluss: Weil die für 1. Oktober angekündigte Gasbeschaffungsumlage nun doch nicht komme und die Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme gesenkt werde, würden Verbraucher umgerechnet um 0,2 Cent pro Kilowattstunde entlastet. Die SWS müssten deshalb die monatlichen Abschläge noch nicht – wie zunächst angekündigt – automatisch anpassen. Trotzdem rieten sie dazu, Rücklagen zu bilden, da die Entwicklung auf den Energiemärkten nicht vorhersehbar sei. „Nach der Erhöhung der Energiepreise ab Januar 2023 werden die Abschläge automatisch angepasst“, so Daum, die auch zum Energiesparen rät – Tipps und Hilfsangebote gebe es unter www.stadtwerke-speyer.de/tipps_energiekrise.

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