Speyer Polizeibeamter will Bürgermeister werden

Nach der internen Wahl: Der amtierende Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Otto Reiland (CDU, links), und CDU-Gemeindeverbands-V
Nach der internen Wahl: Der amtierende Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Otto Reiland (CDU, links), und CDU-Gemeindeverbands-Vorsitzender Lothar Ritthaler (rechts) gratulieren Stefan Bentz zu seinem Wahlsieg.

Stefan Bentz heißt der Kandidat, den der CDU-Gemeindeverband Rheinauen am 26. Mai ins Rennen um die Wahl des Verbandsgemeinde-Bürgermeisters schickt. Der 49-jährige Neuhofener setzte sich am Montagabend bei einer Mitgliederversammlung im Otterstadter Remigiushaus mit einer deutlichen Mehrheit gegen seinen Mitbewerber Klaus Krieg aus Otterstadt durch.

«Otterstadt/Waldsee.»Der CDU-Gemeindeverband Rheinauen hat 239 Mitglieder aus allen vier Orten der Verbandsgemeinde. 112 waren zur Versammlung gekommen. Nachdem sich beide Kandidaten vorgestellt hatten, entschieden sich in einer geheimen Wahl 68 CDU-Mitglieder für Stefan Bentz und 43 für Klaus Krieg, den Präsidenten des Waldseer Karnevalvereins Uno. Der Vorsitzende des Gemeindeverbands, Lothar Ritthaler, hatte zu Beginn der Veranstaltung erklärt, dass sich ursprünglich drei Kandidaten beworben hätten, sich einer aber aus persönlichen Gründen zurückgezogen habe. Im November hatten Detlef Schneider, Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Rheinauen, und Volker Knörr, Beigeordneter des Rhein-Pfalz-Kreises, nach internen Querelen von einer beabsichtigten Kandidatur Abstand genommen (wir berichteten). Bentz ist gebürtiger Saarländer. Mit seiner Ehefrau und den drei Kindern lebt er in Neuhofen. Seit 33 Jahren ist er Polizist. „Als Polizeibeamter bin ich stets objektiv, sachlich und neutral“, sagte Bentz. Zurzeit leitet er den Stabsbereich 2 des Polizeipräsidiums Rheinpfalz in Ludwigshafen. Dabei ist er für die Informations- und Kommunikationstechnik, den Service sowie die Logistik und damit für die Ausstattung der Polizeibeamten zuständig. Die Arbeit einer Verwaltung, Abläufe und Strukturen sowie Mitarbeiterführung und -motivation seien ihm daher vertraut, erklärte er. Außerdem habe er ausreichend Erfahrung mit ministeriellen Anfragen und Pressearbeit gesammelt. In seiner Freizeit betätigt sich Bentz ehrenamtlich bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und ist technischer Leiter für den Ausbildungsbereich bei der DLRG-Ortsgruppe Neuhofen. Der 49-Jährige findet es wichtig, dass ein Bürgermeister auch in seiner Gemeinde wohnt, denn die Gespräche und Kontakte zu Menschen außerhalb des Rathauses seien für die tägliche Arbeit im Auftrag der Menschen aus der Gemeinde wichtig. Damit nimmt Bentz Bezug auf den SPD-Kandidaten Patrick Fassott, der zwar in Altrip verwurzelt ist, aber im badischen Oftersheim wohnt. Seine Ziele als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rheinauen wollte er lieber als Ziele eines gut aufgestellten Teams sehen. Es sei wichtig, das Ohr auch an der Basis zu haben und Wünsche, Beschwerden und Anregungen der Mitbürger von Beginn an miteinzubeziehen. So habe er es sich zum Ziel gesetzt, Generationenprojekte zu starten, zu fördern und zu erhalten. Zu einer modernen Gemeinde gehöre unausweichlich eine gute Breitband- und W-Lan-Versorgung auch in öffentlichen Gebäuden und auf Plätzen, findet Bentz. Die Verwaltung sieht er als modernes Dienstleistungsunternehmen: leistungs- und serviceorientiert sowie bürgerfreundlich. Die digitale Verwaltung sei ein Baustein einer modernen Gemeinde. Dennoch dürfe die Generation, die nicht mit Internet und Co. groß geworden sei, dabei nicht vernachlässigt werden, betonte der 49-Jährige. Den Verkehr auf innerörtlichen Straßen möchte Bentz durch Straßenbauprojekte und sinnvolle Verkehrslenkungsmaßnahmen entschleunigen. Letztere sollen in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) und der Polizei bei Verkehrsversuchen getestet werden. Sinnvolle Konzepte für den öffentlichen Personennahverkehr sowie der Ausbau von Fahrradwegen sollen die Verkehrssituation rund um Ludwigshafen, Mannheim und Speyer entschärfen. Wichtig sind Bentz auch eine technisch und personell gut ausgestattete Feuerwehr und eine gute Unterstützung der Feuerwehrleute. Ehrenamtliches Engagement der Mitbürger soll anerkannt und gefördert werden, findet Bentz. Als Fachmann für Sicherheit möchte er ein gemeinsames Bürgerforum zum Thema „Natürlich sicher Leben“ in Zusammenarbeit mit der Polizei durchführen. Wichtig sei auch eine personell und materiell gut ausgestattete Ordnungsbehörde. Bei der Wahl der Liste für den Verbandsgemeinderat hatte es zunächst eine Diskussion um den ersten Listenplatz gegeben. Den sollte Stefan Bentz bekommen, wie Friedrich Späthe aus Altrip forderte. Die nachfolgenden Personen sollten dann um einen Platz nach hinten rutschen. 35 Mitglieder sahen das bei einer Abstimmung auch so, die Mehrheit (39 Personen) wollten die Liste aber unverändert lassen. Die Kandidaten Für den Verbandsgemeinderat: 1. André Schlosser (Neuhofen), 2. Lothar Ritthaler (Otterstadt), 3. Claudia Klein (Waldsee), 4. Hans-Peter Peters (Altrip), 5. Denise Fleischmann (Neuhofen), 6. Theo Böhm (Otterstadt), 7. Volker Knörr (Waldsee), 8. Karl-Martin Gensinger (Altrip), 9. Robin Hahn (Neuhofen), 10. Gabriele Hasl (Otterstadt), 11. Klaus-Günther Hört (Waldsee), 12. Erich Schweikert (Altrip), 13. Bianca Ritthaler (Neuhofen), 14. Gabriele Vollmer (Otterstadt), 15. Artur Knittel (Waldsee), 16. Maik Krause (Altrip), 17. Sebastian Hisgen (Neuhofen), 18. Michael Ritthaler (Otterstadt), 19. Andrea Dölle (Waldsee), 20. Werner Hook (Altrip), 21. Bärbel Wermann (Neuhofen), 22. Klaus Schantz (Otterstadt), 23. Wolfgang Berl (Waldsee), 24. Ulrich Lenz (Altrip), 25. Peter Fleischmann (Neuhofen), 26. Philipp Hillenbrand (Otterstadt), 27. Matthias Erbach (Waldsee), 28. Fritz Späthe (Altrip), 29. Bernhard Hesse (Neuhofen), 30. Sylvia Reichwein (Otterstadt), 31. Rainer Claus (Waldsee), 32. Thomas Becker (Neuhofen), 33. Thomas Horn (Otterstadt), 34. Michael Ferdinand (Waldsee), 35. Inge Ritthaler (Otterstadt), 36. Mario Walter (Waldsee).

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