Speyer „Pflegehilfe“ kein Stützpunkt

Ist als Beraterin des Pflegestützpunktes Germersheim auch für die Bürger der Verbandsgemeinde Lingenfeld zuständig: Sabine Stepp
Ist als Beraterin des Pflegestützpunktes Germersheim auch für die Bürger der Verbandsgemeinde Lingenfeld zuständig: Sabine Stepp.

Der Verband Pflegehilfe, der sich auf seiner Internetseite auch „bundesweiter Pflegestützpunkt“ nennt und im Landkreis Germersheim agieren will, ist ein kommerzielles Vermittlungsunternehmen. Darauf macht Landrat Fritz Brechtel (CDU) aufmerksam. Er bezieht sich auf eine Mitteilung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

„Der Verband Pflegehilfe hat nichts mit den Pflegestützpunkten zu tun, die Pflegebedürftige und ihre Angehörigen im gesetzlichen Auftrag unabhängig und kostenfrei bei allen Fragen rund um die Pflege informieren und beraten“, betont Brechtel. Die Verbraucherzentrale hat darauf hingewiesen, dass der Verband Pflegehilfe einen „neuen Pflegestützpunkt“ für Gemeinden im Landkreis Germersheim mit kostenloser Information zu pflegerelevanten Themen angekündigt hat. Der Verband Pflegehilfe sei ein kommerzielles Vermittlungsunternehmen, heißt es von der Verbraucherzentrale, die derzeit laut einer Mitteilung etliche Anfragen zu dem Verband erhält. Nach Informationen auf der Webseite des Verbandes Pflegehilfe arbeite dieser für Endverbraucher zwar kostenfrei, finanziere sich aber direkt über seine Verbandsmitglieder. Als Verbandsmitglieder sind laut Verbraucherzentrale Pflegedienste, Senioreneinrichtungen und Vertreiber seniorengerechter Produkte und Dienstleistungen angesprochen. Eine umfassende Liste aller Verbandsmitglieder sei dem Internetauftritt nicht zu entnehmen, heißt es von der Verbraucherzentrale. „Verbraucher sollten sich durch die Verwendung des Begriffes ,bundesweiter Pflegestützpunkt’ nicht täuschen lassen. Der Verband nennt sich zwar so, sollte aber auf keinen Fall mit den bereits bestehenden 135 Pflegestützpunkten in Rheinland-Pfalz verwechselt werden“, so Sabine Strüder, Referentin Gesundheit und Pflege bei der Verbraucherzentrale. Die vier Pflegestützpunkte im Landkreis Germersheim seien wie alle Pflegestützpunkte in Rheinland-Pfalz von den Kranken- und Pflegekassen beauftragt, umfassende und unabhängige Auskunft und Beratung nach dem Sozialgesetzbuch und zu landesrechtlich vorgesehenen Sozialleistungen und sonstigen Hilfeangeboten durchzuführen, ergänzt Valkana Krstev, die bei der Kreisverwaltung Germersheim für Pflegestrukturplanung zuständig ist. Im Kreis stehen bei Fragen rund um das Thema Pflege die Mitarbeiterinnen der vier Pflegestützpunkte in Germersheim, Kandel, Rülzheim und Wörth zur Verfügung. „Wer schon einmal in der Familie mit Krankheit und Pflege konfrontiert war, weiß, wie notwendig eine rasche und umfassende Beratung ist“, sagt Brechtel. Finanziert werden die Pflegestützpunkte durch Zuschüsse der Pflegekassen, des Landes und des Landkreises Germersheim. An den Standorten Kandel, Wörth, Rülzheim und Germersheim bieten laut Kreisverwaltung fachlich qualifizierte Beraterinnen kostenlos und neutral Informationen und Unterstützung bei allen Fragen rund um das Thema Pflege und Betreuung von kranken, alten, behinderten und pflegebedürftigen Menschen. Betroffene und ihre Angehörigen erfahren dabei, welche Hilfe- und Entlastungsangebote es für die jeweilige Situation gibt, wie diese Hilfeleistungen zu organisieren sind, wie die Finanzierung zu regeln ist und welche Zuschüsse von Kassen und Versicherungen möglich sind. Pflegestützpunkte — Verbandsgemeinde Lingenfeld: Pflegestützpunkt Germersheim, Bismarckstraße 12, Cornelia Ahilger und Sabine Stepp, Telefon 07274 7030932. —Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen: Pflegestützpunkt Schifferstadt, Kirchenstraße 16, Claudia Schöneberger, Telefon 06235 4587565, Désirée Urban, Telefon 06235 4587566. —Verbandsgemeinde Rheinauen: Pflegestützpunkt Limburgerhof, Kirchenstraße 29, Ulrike Babelotzky, Telefon 06236 4290251.

x