Speyer Orgelkonzert im Dom

 Präludium: Dialog zwischen Heinrich Walther (links) und dem Zweiten Domorganisten Christoph Keggenhoff.
Präludium: Dialog zwischen Heinrich Walther (links) und dem Zweiten Domorganisten Christoph Keggenhoff.

Im letzten Orgelkonzert des César-Franck-Jahres im Dom zu Speyer spielte Heinrich Walther unter anderem seine Orgelversion von „Psyche“.

Das Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag des belgisch-französischen Komponisten César Franck wurde im Speyerer Dom wahrlich würdig begangen. Und es fand im Orgelkonzert von Heinrich Walther ein fulminantes Finale.Im Sommer hatte Domorganist Markus Eichenlaub fast alles originalen Orgelwerke Francks aufgeführt. Im September bot Starorganist Daniel Roth in seinem sensationellen Konzert eine Bearbeitung eines Orchesterwerks – und nun gab es im letzten Orgelkonzert des Jahres eine weitere Orgeladaption einer Chor-Orchester-Komposition von Franck. In einer eigenen Orgelfassung spielte der badische Organist Heinrich Walther – wie er selbst im Vorgespräch sagte, geboren im Gebiet des ehemaligen Hochstifts Speyer – die 50minütige Sinfonischen Dichtung „Psyché“ nach dem antiken Mythos. Das siebenteilige Werk liegt nur in vier Teilen gedruckt vor, wie Walther beim Präludium berichtete.

Der Organist hat eine Leidensschaft für das Bearbeitung orchestraler Werke für die Orgel, wenn das denn passt. So hat er auch die etwa zeitgleich mit „Psyche“ entstandene d-moll-Sinfonie César Francks bearbeitet und auf CD eingespielt.

Barock unter Hochspannung

Sein packendes Konzert im Dom, wo er erstmals die Orgeln spielte, belegte eindrucksvoll, dass „Psyche“ auch auf der Königin der Instrumente funktioniert. Walther fand nicht nur stimmige Register zur Umsetzung von Francks orchestralem Klangzauber, er traf auch die Ton dieser Musik und ihre individuelle Art sehr überzeugend.

„Psyche“ auf der Orgel war in Heinrich Walthers virtuoser Wiedergabe nicht nur eine Werbung für das relativ unbekannte Werk, sondern vor allem ein betörendes und sehr eindrucksvolles Musikerlebnis.

Im ersten Teil spielte Heinrich Walther auf der Chororgel Stücke des frühbarocken niederländischen Meisters Jan Pieterszon Sweelinck, die drei Variationen über den 23. Psalm „Mein Hüter und mein Hirt“ und die berühmte „Fantasia Cromatica“. Für letztere nutzte Walther nicht das mitteltönigen Werk, um farbiger registrieren und das Stück besser abteilen zu können. Sein mitreißender Vortrag war denn auch faszinierend vielgestaltung und hochspannend.

Ausgesprochen instruktiv war das Präludium im Dialog von Heinrich Walther und dem Zweiten Domorganisten Christoph Keggenhoff.

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