Speyer Noch viel Bedarf an Geld vom Dombauverein

Teuer: Unter anderem wegen den Schäden an der Vierungskuppel, muss mehr in die Sanierung am Dom investiert werden als erwartet.
Teuer: Unter anderem wegen den Schäden an der Vierungskuppel, muss mehr in die Sanierung am Dom investiert werden als erwartet.

Bei den aktuellen Renovierungsprojekten im Dom leistet der Dombauverein konkrete Unterstützung.

Laut Domkustos Christoph Kohl waren zuletzt ein Hauptposten die notwendigen Arbeiten an der Domvierungskuppel, die sich als viel teurer als erwartet herausstellten. Der Dombauverein konnte dazu 70.022 Euro beitragen. Alleine die unerwartet notwendige Dekontaminierung, damit die Fachleute mit Schutzanzügen Zugang haben konnten – bei den Renovierungen der 1960er-Jahre waren Schadstoffe verbaut worden – schlug mit 28.000 zu Buche. Der Holzkranz, auf dem die Kuppel ruht, stellte sich dann als völlig marode heraus, ebenso war der moderne Zementverputz schädlich für das darunterliegende Mauerwerk und musste nun teuer ersetzt werden (wir berichteten).

Beim Schraudolphschen Marienzyklus fiel im November 2021 ein Eisenkeil herunter, das Gerüst bei den Reparaturarbeiten nutzte man gleich für erste Untersuchungen der Bilder. Der Dombauverein konnte mit rund 6343 Euro helfen. Als künftige Maßnahmen sind die Sanierung der beiden Osttürme, aber auch eine ganze Reihe kleinerer Maßnahmen geplant. Dazu gehören die Erneuerung der Läutetechnik der Domglocken, die Überarbeitung der Elektrotechnik, die Erneuerung des Aufzugs in der Sakristei und der Heizung in der Afrakapelle sowie die Säuberung des Ölbergs und eine Erweiterung des Blindentastmodells im Domgarten.

Fokus auf Mitgliedersuche

Der Dombauverein, der am Samstag Jahresmitgliederversammlung hatte, untermauert mit diesen Fällen die Bedeutung seiner Mitglieder- und Spendensuche. 2504 Mitglieder hat der Verein aktuell, wie der Vorsitzende Gottfried Jung vermerkte. Angesichts des leichten „natürlichen Schwunds“ – Ende 2021 waren es noch 2525 gewesen –, appellierte er, bei der Mitgliederwerbung die Jugend nicht zu vergessen. Lob gab es für das neueste Mitglied, den gerade eingetretenen Vorsitzenden des Stiftungsvorstands der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer Alfred Wieczorek, und die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, deren komplette Familie sich dem Verein angeschlossen habe. Wichtig seien auch die Benefizveranstaltungen für den Dom: Insbesondere wird es laut Jung in diesem Jahr am 14. Mai nach einer Corona-Pause wieder die Konzertveranstaltung „Baden schaut über den Rhein“ mit rund 500 Sängerinnen und Sänger von der anderen Rheinseite geben. Ansonsten werfe das 1000-jährige Weihejubiläum 2030 seine Schatten voraus.

Die Finanzen den Dombauvereins sind Schatzmeister Winfried Skutnik zufolge geordnet. Die Einnahmen von 2022 haben mit 224.375 Euro ihre bisherige Spitze erreicht, so dass der Verein einen Überschuss von 138.107 erwirtschaftete und davon satzungsgemäß 130.500 Euro für den Dom abliefern konnte. Der Rest des Überschusses ist Reserve für die notwendigen Ausgaben 2023. Ein hoher Anteil entfällt dabei auf den Verkauf der „Dombausteine“. Verkaufserfolge seien die beiden Ausstechformen mit der Silhouette des Domes und der Salierkrone, aber auch die Domwanduhren aus Kolumbien und wie immer Domwein, -sekt und „Dom-Geister“.

x