Speyer Nils berichtet: Wasservögel sollten nicht gefüttert werden

Entenküken im Bach: Sie finden ihr Futter.
Entenküken im Bach: Sie finden ihr Futter.

Für viele Familien ist es eine liebgewonnene Tradition, beim gemeinsamen Familienspaziergang am Wochenende öffentliche Gewässer aufzusuchen, um dort Enten, Schwäne und andere Wasservögel zu füttern – oft mit übrig gebliebenem Brot. Die Stadt Speyer warnt nun davor.

Ob am Rhein, am Binsfeld oder an anderen Gewässern: Speyer kann sich glücklich schätzen, viele Wasservögel zu beheimaten. Die Stadtverwaltung appelliert an alle Bürger, diese nicht zu füttern. Das sei „im Sinne der Tiere“. Heimische Vögel seien den Klimabedingungen gut angepasst. Sie benötigten keine menschliche Unterstützung, um Nahrung zu finden – weder im Sommer, noch im Winter. Das sei erst dann nicht mehr gewährleistet, wenn sie sich an die regelmäßige Fütterung durch Menschen gewöhnen. „Am besten ist es daher, die Tiere gar nicht zu füttern, sondern nur zu beobachten. Auch das kann für Kinder eine intensive Erfahrung mit der Natur sein, indem sie das Verhalten der Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten und selbst entdecken können, wie sich Stockenten-Männchen von Weibchen unterscheiden, welche Vögel tauchen und fliegen können und welche nicht“, so die Experten von der Abteilung Umwelt und Forsten der Stadtverwaltung.

Wenn, dann nur wenig

Wer nicht gänzlich auf die Fütterung verzichten möchte, sollte demnach unbedingt darauf achten, Wasservögel nur selten und ein paar Meter abseits des Wassers zu füttern. Am besten wäre dann artgerechtes Futter wie Weizenkörner oder Salat in sehr geringen Gesamtmengen („zum Beispiel eine halbe Hand voll“) und in einzelnen, schnabelgerechten Portionen, sodass nichts liegen bleibt.

Die Stadt hat sich zu diesem Thema Untersuchungen von Wissenschaftlern in der Fachzeitschrift „Vogelwarte“ angeschaut. Darin ist von schlimmen Folgen die Rede: So führe eine überwiegende Fütterung mit ungeeigneten Lebensmitteln wie Brot oder Nudeln langfristig zu Mangelerscheinungen, weil die Nahrung im Magen der Tiere zwar aufquille und ein Völlegefühl erzeuge, aber nicht entsprechend verwertet werden könne. Das könne auch das Eier legen beeinträchtigen. Übermäßiger Verzehr von Roggenbrot oder -körnern sei ein Risiko für Darmentzündungen, verdorbene oder mit Schimmel belastete Nahrungsmittel könnten Tiere töten.

Algen und Ratten drohen

Die Stadt warnt außerdem vor Algenwachstum im Wasser, wenn dort viel Futter zu Boden sinkt. Wenn immer die gleichen Futterstellen aufgesucht würden, könne es darüber hinaus Probleme mit gefährlichem Kot und mit Ratten geben.

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