Speyer Niedrigwasser: Angler schieben Projekt auf

War mal mehr: Wasser im Kuhuntersee.
War mal mehr: Wasser im Kuhuntersee.

Sorgenvoll blicken die Mitglieder des Angelsport- und Fischzuchtvereins (ASFV) Speyer in die Zukunft. Bei der Jahreshauptversammlung sprach sich eine Mehrheit dafür aus, ein lange geplantes Projekt mit der Uni Landau zur Verbesserung der Gewässerqualität des Kuhuntersees im Binsfeld aufzuschieben.

„Gut zwei Drittel der Mitglieder forderten, das Projekt zurückzustellen“, teilte ASFV-Vorsitzender Ralf Pfeiffer mit. Dabei hatten die Mitglieder vor einem Jahr bereits für die Umsetzung der auf rund zehn Jahre angelegten Untersuchung der Gewässerqualität sowie der Entwicklung von Verbesserungsmaßnahmen gestimmt. „Doch weil der Wasserstand im Kuhuntersee immer weiter fällt, ist unklar, ob wir davon überhaupt noch etwas hätten. Deshalb hat der Vorstand das Vorhaben nun erneut zur Abstimmung gestellt“, informierte Pfeiffer. Das Projekt hätte mehrere 100.000 Euro gekostet.

In der Versammlung seien wieder die Ursachen des Niedrigwassers diskutiert worden: „ausbleibende Rheinhochwasser, Absenkung des Grundwasserspiegels allgemein, Entnahme von Seewasser durch die Landwirtschaft und zu schnell abfließende Niederschläge durch Flächenversiegelung landesweit“, so der Vorsitzende. Die überwiegende Mehrheit der Mitglieder hätten keine Hoffnung auf eine baldige Umkehr dieses Trends.

Ein weiteres Projekt ist die Sanierung und Modernisierung der Vereinsgaststätte „Anglerstubb“ mit eigenen Kräften. Das Restaurant soll im Frühjahr erstmals unter der Regie der Mitglieder wiedereröffnen. Der vormalige Pächter ist im vergangenen Sommer aus seinem Vertrag mit dem Verein ausgestiegen.

„Der im Vorjahr beschlossene Auftrag zu Verhandlungen wegen des Erwerbs unseres Vereinsgrundstücks hat sich erst einmal erledigt. Noch bevor wir mit der Stadt Speyer in Verhandlung treten konnten, sind die Darlehenszinsen dermaßen gestiegen, dass an einen Erwerb bei derzeitiger Kassenlage nicht zu denken ist“, informierte Pfeiffer. Der Hintergrund: Wenn in einigen Jahren der Erbpachtvertrag mit der Stadt ausläuft, wolle man „nicht gänzlich unvorbereitet dastehen“.

Positiv sei die anhaltend große Nachfrage nach der Anglerausbildung. Mit 28 Praxistagen in 2022 stehe man landesweit an der Spitze der Anglervereine. Die Mitgliederanzahl ist mit 688 zum Jahresende stabil. 49 Austritten stehen acht Todesfälle und 58 Eintritte gegenüber. Für 25- und 40-jährige Vereinszugehörigkeit wurden Erich Amann und Josef Belle sowie für 50-jährige Vereinstreue Alfred Heger geehrt. Zum neuen Schriftführer wurde Erwin Prilop gewählt. Er ergänzt fortan den geschäftsführenden Vorstand mit dem Vorsitzender Ralf Pfeiffer, dessen Stellvertreter Frank Fuchs, Kassiererin Claudia Hierl und Jugendwart Peter Jann. Den Beirat verstärken Lukas Handermann, Thomas Jenninger, Lukas Klaas und Uwe Rädel.

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