Speyer Neues Lokal: Italienischer Lifestyle am Fischmarkt

An neuer Wirkungsstätte: Angelo Viticchie.
An neuer Wirkungsstätte: Angelo Viticchie.

Neuer Inhaber und neuer Name heißt es bei einem Lokal an prominenter Stelle in Speyer: Aus dem „Donna Mia“ am Fischmarkt ist vorige Woche das „Mio“ geworden. Auch am Konzept wurde gefeilt.

Das „Mio“ wird von der Viticchie Gastro GmbH betrieben, hinter der die Edenkobener Familie Viticchie steht. Es ist ihr achter gastronomischer Betrieb, der dritte in Speyer nach zwei „La Piazza“-Eiscafés in der Maximilianstraße. „Der Standort hat riesiges Potenzial“, erklärt Angelo Viticchie (33) die Ansiedlung. Gut 20 Mitarbeiter stehen ihm am Fischmarkt zur Verfügung, wo er als Konzept „modernen italienischen Lifestyle“ etablieren möchte.

Dazu gehörten unkomplizierte Öffnungszeiten – kein Ruhetag, Öffnung immer um 11 Uhr, durchgehend warme Küche, Schließung um 23 Uhr sowie freitags und samstags erst um 1 Uhr. Dazu gehöre aber auch ein breites kulinarisches Angebot. Pasta und Salate stehen ebenso auf der Karte wie „Pizza Napolitana“ mit einem speziellen Teig, der mit Mehl aus der Region Neapel, Meersalz und Wasser angesetzt werde und 72 Stunden ruhe. Im Ofen gehe es dann schnell, erklärt Viticchie: „60 bis 90 Sekunden backen.“

Auch Eis im Angebot

Zum Angebot gehören auch Eisspezialitäten, Cocktails („fehlte bisher in Speyer“), Kaffee und Kuchen. „Jung und Alt können den ganzen Tag hier einkehren“, so Viticchie, zusammen mit Bruder Giuseppe (30) Gesellschafter der Betriebs-GmbH. Die Wurzeln der Familie liegt in Sizilien, in der Pfalz ist sie allerdings schon seit Jahrzehnten gastronomisch tätig. Je zwei Lokale in Landau und Edenkoben sowie eine Eisdiele in Neustadt betreibt sie bereits. „Unsere Eltern unterstützen uns immer noch“, berichtet Angelo Viticchie.

Das Kutscherhaus ist ein historisches Gebäude. Im Jahr 1901 war es als Ergänzung der benachbarten Firma Wellensiek erbaut worden. Es ist denkmalgeschützt und Fachleuten zufolge sowohl für den Fischmarkt als auch die St.-Georgen-Gasse von städtebaulicher Bedeutung. Seit einigen Jahren ist es im Besitz der Unternehmerfamilie Klaus Reschka, die auch einen umfassenden Umbau nach einem Brand angepackt hatte. „Die Suche war nicht so einfach. Wir sind froh, einen solch erfahrenen Betreiber gefunden zu haben“, sagt Reschkas Gattin Kirsten Jantz.

Schon viele Buchungen

Die früheren Betreiber haben sich auf Anfrage zu ihrem Abschied nicht geäußert. Laut Jantz und Reschka haben sie das Lokal betrieben, bis sich die Nachfolgelösung abzeichnete. Sie waren außer in Speyer mit Betrieben in Trier und Saarlouis tätig und konnten nicht regelmäßig in der Domstadt sein. Die Corona-Krise und die Personalsuche seien zu großen Herausforderungen geworden. Viticchie sagt, mit gut 200 Mitarbeitern könne seine Gruppe aus einen großen Fachkräfte-Reservoir schöpfen. Er habe in den Wochen vor der Eröffnung baulich einiges investiert. Die Buchungslage sei gut; er rät zur Reservierung. Große Hoffnung setze er auf den Freisitz im Sommerhalbjahr: Zu den gut 100 Plätzen im Inneren könnten mehr als 200 am Rand des Fischmarkts kommen.

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