Speyer Neuer Verein soll neue Kulturscheune mit Leben füllen
Gegründet worden ist der Heimat- und Kulturverein Hanhofen am Donnerstagabend noch nicht. Die Wahl eines Vorstands und die Verabschiedung einer Satzung soll erst beim nächsten Treffen am 21. Januar auf der Tagesordnung stehen.
Vielleicht fand die erste von zwei Gründungsversammlungen deshalb im alten Gemeindehaus und nicht wie angekündigt in der neuen Kulturscheune statt, die der neue Verein mit Veranstaltungen beleben soll. Friederike Ebli (SPD) interpretierte die erste Zusammenkunft als „Interessenfeststellung“. Mit dem Blick in die Runde zählte die einladende Ortsbürgermeisterin „zur Hälfte Einheimische, zur anderen Zugezogene“. Mit ihr hatten sich 17 Hanhofener und ein Gast aus Harthausen in die Unterschriftenliste eingetragen. Ebli zur Vorgeschichte: „Die Idee entwickelte sich aus dem zunehmenden Wunsch der Fraktionen des Gemeinderats nach einem Heimat- und Kulturverein.“ In ihrer Einleitung erinnerte die Bürgermeisterin an das bevorstehende 860-jährige Gründungsjubiläum von Hanhofen, schlug die Brücke zum 850-Jährigen im Jahr 2006, zu dem Walter Moßbacher, Autor der historischen Theaterstücke, mit der Zusammenstellung einer Ortschronik begonnen habe, die vor allen Bernd und Klaus Lohrbächer auf 1200 Seiten vollendeten und herausbrachten. Deren im Buch dokumentierte Suche nach den Wurzeln, nach Heimat sollte fortgeschrieben und bewahrt werden. Ein Verein könne Motor sein, möglichst viele Bürger – in rund der Hälfte der Hanhofener Haushalte steht die Ortschronik – auf die Reise in die Vergangenheit und Zukunft mitzunehmen. Zur Definition seiner Aufgaben hatte Ebli in den Statuten anderer Vereine geblättert. Darin steht unter anderem die Bewahrung von Historischem, Kulturgütern, Förderung von Kunst und Kultur. Manfred Nuber war gekommen, weil ihm „sein Heimatdorf am Herzen liegt“ und ihn „Geschichte interessiert“. Nuber lädt gelegentlich zu historischen Dorfbegehungen ein. Andreas Wehrmeister legte den Schwerpunkt auf „Kultur veranstalten, die Historie pflegen, mit neuen Feldern erweitern“. Theo Fath ergänzte: „Mit der Kulturscheune haben wir ein schönes Objekt, um Kultur zu etablieren.“ Die Bürgermeisterin wandte ein: „Bei unserem defizitären Haushalt ist das in erster Linie eine Frage des Geldes.“ Generell wollten die an einer Mitarbeit Interessierten bis zur Gründungsversammlung am 21. Januar die Nutzungsmodalitäten für Veranstaltungen in der Scheune geklärt haben. Nuber: „Müssten wir dafür zahlen, können wir den Verein gleich wieder vergessen.“ Für Wolfgang Bieneck könnte der Verein ein Forum sein, Neubürger für Hanhofen zu interessieren. Christian Hänlein sah das Dorf „im ausgewogenen, gesunden Verhältnis von Neuem und Altbewährtem“. Dass das Alte nicht wegbreche oder verschwinde, sollte auf der Vereinsagenda ganz oben stehen. Allzu lange will Günther Schmitt damit nicht mehr warten: „Wir müssen die letzte Chance zur Begegnung mit der Kriegsgeneration nutzen, bevor ihr Wissen und ihre Erfahrung ungefragt und unbeschrieben verloren sind.“ (län)