Speyer Neuer Shuttle-Takt bleibt umstritten

Beratung läuft: Busverkehr in Speyer.
Beratung läuft: Busverkehr in Speyer.

Nahverkehrsplan und kein Ende. Noch immer gibt es keinen politischen Konsens zur künftigen Taktung der Shuttlebusse in Speyer.

Soll der künftige Midi-Shuttle im 7,5- oder im Zehn-Minuten-Rhythmus fahren? Müssen Fahrgäste am Bahnhof umsteigen oder nicht? An diesen Fragen scheiden sich die politischen Geister. Nahtloser Umstieg ist nach Ansicht der CDU in der zweitgenannten Taktung nicht gegeben. „Der Shuttle wäre ein Fremdkörper zwischen allen anderen Linien, die im 15- beziehungsweise 20-Minuten-Takt unterwegs sind“, so CDU-Fraktionschef Axel Wilke. Wie berichtet, geht es um die Inhalte der Ausschreibung für den neuen Stadtbusverkehr, weil der bisherige Auftrag im Dezember 2023 ausläuft.

Mit dem Zehn-Minuten-Takt werde ein Fahrzeug eingespart, Kosteneinsparung maximal vier Prozent. Preissteigerungen könnten zudem ganz neue Zahlen der Bewerber für den Stadtverkehr nach sich ziehen. Auch Seiler befürchtet, dass die bisherigen Plankosten von zwei Millionen Euro nicht zu halten sind.

Mehr Abstand im Bus gefordert

„Wer 50 Prozent mehr Bus-Fahrgäste anstrebt, braucht mehr Kapazitäten“, betont die Stadt. Platzqualität im Transportmittel ist demnach für die Nutzer von großer Bedeutung. „Sie fordern mehr Abstand im Bus.“ Die Politik hatte sich im Vorfeld jedoch für die kleineren Midi- statt Standardlinienbusse auf den Linien über die Maximilianstraße entschieden. Sie hoffe auf Unterstützungspläne des Landes für die Kommunen in den nächsten eineinhalb Jahren, sagte die OB. „Ich möchte weiterhin einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen“, erklärte sie.

Christian Wühl, Planungsleiter des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN), berichtete von Überlegungen im Landesministerium, die Anschaffung und den Betrieb von Elektrobussen zu fördern. Solche Beteiligungen wären vom Nahverkehrsplan des Landes abgekoppelt. „Eine definitive Aussage über mögliche finanzielle Unterstützung liegt noch nicht vor“, so Wühl. Udo Zapf (SPD) befürchtet, dass das gesteckte Ziel, den ÖPNV auf Kosten des Individualverkehrs zu stärken, bei den gegenwärtigen Debatten auf der Strecke bleibt. Auch wenn nach zwei Beratungsjahren noch nicht alle Details geklärt sind, sieht Seiler die Stadt auf der Zielgeraden. Ein empfehlendes Votum des Bauausschusses für die Ausschreibung liegt nun vor. „Wir wollen die Verkehrswende“, so die Oberbürgermeisterin.

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