Speyer Nachruf: Trauer um Pfarrer Karlheinz Bumb

Frankenthal trauert um Karlheinz Bumb. Der in Speyer aufgewachsene katholische Seelsorger ist am Mittwochmorgen nach langer Krankheit gestorben. Am 20. Juli wäre er 73 Jahre alt geworden. In der Frankenthaler Gemeinde St. Ludwig hat er während seiner fast 31 Jahre seelsorgerischen Wirkens bleibende Spuren hinterlassen.
In Bayerfeld am Donnersberg geboren, wurde Bumb nach dem Theologiestudium in Eichstätt, Tübingen und Regensburg, der Priesterweihe am 1. April 1973 im Speyerer Dom und Kaplansjahren in Ludwigshafen am 1. Dezember 1979 als Pfarrer in St. Ludwig eingeführt. Auch als er im September 2010 krankheitsbedingt in Ruhestand ging, blieb er Frankenthal treu. Karlheinz Bumb, ein leidenschaftlicher Verfechter der „Seelsorge am Mann“, setzte sowohl bei der religiösen Bildungsarbeit als auch beim ökumenischen Miteinander wichtige Akzente. Er pflegte von Anfang an ein offenes Pfarrhaus, hat 14 Kapläne kommen und gehen sehen, beherbergte immer wieder Asylanten und nahm sich gesellschaftlicher Randgruppen an. Obdachlose ließ er in der Kirche übernachten. Bumb galt als äußerst kritischer Geist, der sich mit Nachdruck für innerkirchliche Reformen aussprach. Er trat für eine Lockerung des Zölibats sowie eine Zulassung der Frauen zu kirchlichen Ämtern ein und forderte ein Umdenken beim Umgang der Kirche mit Geschiedenen und Wiederverheirateten. Der Strukturreform im Bistum Speyer und der Bildung der Großpfarreien stand er skeptisch gegenüber.