Speyer Nachruf: Bettina Deuter hat fünf Jahrzehnte Zeitgeschichte im Bild festgehalten

So kannten sie die Speyerer über Jahrzehnte: Pressefotografin Bettina Deuter, die nun verstorben ist.
So kannten sie die Speyerer über Jahrzehnte: Pressefotografin Bettina Deuter, die nun verstorben ist.

Bettina Deuter hatte sie alle: Jacques Chirac und Georg Bush, Michael Gorbatschow und Papst Johannes Paul II. – die Großen dieser Welt hat die frühere Speyerer Pressefotografin auf einigen ihrer unzähligen Fotos eingefangen. Über 50 Jahre dokumentierte Deuter das Geschehen in der Domstadt. Am vergangenen Freitag ist sie 91-jährig verstorben.

„Sie war immer dabei, immer mittendrin“, erinnert sich Holger Deuter an seine Mutter, die sich bei ihrer Arbeit weder von den Widrigkeiten des Wetters noch von Hindernissen aufhalten ließ. Um Papst Johannes Paul II. möglichst nahe zu kommen, krabbelte sie 1987 sogar unter einer Absperrung hindurch, was dem Heiligen Vater ein legendäres Lächeln ins Gesicht gezaubert haben soll.

Auch sonst war Deuter nicht um Lösungen verlegen, wenn es um ein gutes Bild ging. Als Elisabeth Langknecht, so ihr Geburtsname, absolvierte sie von 1948 bis 1951 ihre Ausbildung im Fotohaus Hermann. Danach arbeitete Deuter für die RHEINPFALZ, bevor sie 1953 zur „Speyerer Tagespost“ wechselte, für die die Mutter zweier Söhne vier Jahrzehnte lang auf den Auslöser drückte.

„In einer Zeit, als Frauen häufig nicht so im Erwerbsleben standen, hat sie ein anderes Rollenbild vorgelebt“, sagt Holger Deuter. Und sie hat ihrer Familie ihre Liebe zur Kunst ebenso vererbt wie ihre Kreativität. So lehrt Sohn Holger Virtual Design an der Hochschule Kaiserslautern. Am Freitag ist Bettina Deuter verstorben. Sie wurde 91 Jahre alt.

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