Speyer Nächster Schritt auf der Flaniermeile
Gerade rechtzeitig vor dem Sommerbeginn sind die Umbauarbeiten an der Mannheimer Strandbad-Promenade beendet worden. Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) eröffnete die neugestaltete Flaniermeile gemeinsam mit den Bürgermeistern Lothar Quast (SPD) und Felicitas Kubala (Grüne).
Die frisch angelegten Hügel auf der Liegewiese sind noch abgesperrt, damit das Gras in Ruhe wachsen kann, auch die 27 angepflanzten Jungbäume werden noch geschützt. Der Wasserspielplatz aber ist bereits in Betrieb und die im Wellendesign gehaltenen Bänke an der Promenade laden zum Verweilen ein. Rund 600.000 Euro war der Verwaltung die Umgestaltung der Freizeit- und Erholungsstätte auf der Reissinsel am Rheinufer wert. Drei Monate haben die Bauarbeiten gedauert. „Fünf Wochen länger als vorgesehen, weil das Hochwasser unsere Planungen nicht gerade begünstigt hat“, sagte Kurz. „Es war die gestalterische Idee, Wasser und Kiesstrand besser erlebbar zu machen“, erläuterte Helmut Borst vom beauftragten Planungsbüro in Leimen. Dafür wurde die Liegewiese näher ans Rheinufer verlegt. Nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus logistischen Gründen. „Mit rund 400.000 Besuchern im Jahr ist das Strandbad zwar nach wie vor ein beliebtes Naherholungsziel, aber Spitzentage mit mehreren 10.000 Besuchern gibt es nicht mehr. Deshalb braucht man dafür auch keine zehn Meter breite Betonpiste mehr als Promenade“, so Kurz. Für die noch bis zu 5000 Besucher pro Tag, die hier am Wochenende Ruhe und Erholung suchen, genüge deshalb die Hälfte. Die Wiesen wurden auf einer Länge von 330 Metern jeweils um fünf Meter näher an den Kiesstrand gezogen. Und die ersten Grashalme zeigen sich schon. Neue Versorgungsleitungen wurden im Rahmen des Umbaus ebenfalls verlegt und im Kiesbett selbst wurden ebene Betonplateaus als „Ruheinseln“ gezogen. „Die werden schon sehr gut angenommen“, freute sich Planer Borst. Und das nicht nur von Menschen, die darauf ihren Liegestuhl platzieren, sondern auch von Gruppen mit Picknickdecke und Familien mit Kinderspielsachen. Kurz lobte im Rahmen der Planung die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Interessensgruppen des beliebten Ausflugsziels. „Wichtige Anstöße sind aus den Diskussionen im Zuge der Bürgerbeteiligung gekommen“, findet Kurz. Nur eine Anregung, wie vom zuständigen lokalen Bezirksbeirat vehement gefordert, konnte Borst in seiner Planung nicht berücksichtigen: „Sie hätten den Wasserspielplatz gerne als Sand- und Matschspielplatz gesehen, aber diese Installation wäre mit dem ersten Hochwasser auch schon wieder kaputt gewesen“, meinte der Landschaftsarchitekt. Die Umgestaltung von Promenade, Liegewiese und Kiesstrand sei nur ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem attraktiven Strandbad, so der OB. Der erste sei dabei der Neubau der Gaststätte gewesen, die 2010 eröffnet wurde. „Und wir sind noch nicht am Ende“, betonte der Oberbürgermeister mit Blick auf das baufällige Wirtschaftsgebäude am Campingplatz. Auch hier suche man noch nach einer guten Lösung. All das sei Teil des Gesamtkonzepts, das 1927 eröffnete Strandbad ins 21. Jahrhundert zu holen und das Thema „Stadt am Fluss“ stärker zum Ausdruck zu bringen, so Kurz. Denn der Bogen zwischen Rheinkilometer 419 und 420 sei weit mehr, als ein Ort der Neckarauer: „Es ist ein Thema für die ganze Stadt.“