Speyer Musik von Messiaen bei den Musiktagen

Christine und Stephan Rahn.
Christine und Stephan Rahn.

Im zweiten Konzert der Internationen Musiktage Dom zu Speyer spielen am 19. September um 20 Uhr in der Dom-Krypta Christine und Stephan Rahn an zwei Klavieren Olivier Messiaens siebenteilige „Vision de l’Amen“. Die Bedeutung des französischen Komponisten Olivier Messiaen für die Neue Musik ist kaum zu unterschätzen. Er hat die serielle Musik initiiert, neue Klangwelten erschlossen, war Lehrer von Boulez und Stockhausen. Sein Werk ist stark vom Katholizismus geprägt und klingende Theologie. Auch Naturmystik spielt bei ihm ein wichtige Rolle. In vielen Stücken von ihm ist der Gesang von Vögel zu hören. Messiaen hat deren Singen exakt und minutiös nach der Natur aufgeschrieben. Die siebensätzigen Visionen über das Amen von 1943 sind ein in Form und Inhalt gewaltiges Werk für zwei Klaviere. Viele Deutungen der Bestätigungsformel Amen (= so ist es) entfaltet der Komponist in kühnen Klangbildern: das Amen der Schöpfung, der Sterne und des Saturns, der Leiden Jesu, der Sehnsucht, der Engel, Heiligen und singenden Vögel, des Jüngsten Gerichts und der Vollendung im Paradies.

Christine Rahn am hochvirtuosen ersten Klavier und Stephan Rahn mit dem auch nicht unanspruchsvollen Part am zweiten Klavier spielten das Werk schon im April 2019 in Speyer beim Festival „Kontrapunkte“. Sie wurden damals dem technischen und geistig-geistlichen Anspruch der Komposition höchst eindrucksvoll gerecht. Messiaen schreibt nicht pianistisch, der Synästhetiker, der in Klängen Farben hörte, imaginiert hier ein riesiges Orchester in unzähligen Farben. Diese orchestrale Dimension machten Christine und Stephan Rahn offenbar. Am besonderen Ort in der Krypta des Domes wird das Werk am Sonntag gewiss eine starke Aura entfalten und zum Festival-Motto „Himmlisches Jerusalem“ einen starken Akzent setzen.

Infos unter www.dommusik-speyer.de.

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