Speyer Mit dem Rad von Dom zu Dom

Am Rhein (von links): die Begleiter Friederike Schwemer und Pyrvan Becker mit den Teilnehmern Celine Lagatie und Marcos Guerra-C
Am Rhein (von links): die Begleiter Friederike Schwemer und Pyrvan Becker mit den Teilnehmern Celine Lagatie und Marcos Guerra-Cequeira.

Eine Gruppe von elf jungen Leuten, die beim Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche der Pfalz in Speyer ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren, startet am Montag eine Radtour am Rhein von Dom zu Dom – von Worms nach Köln.

Es geht um 222 Kilometer in fünf Tagen mit Übernachtungen in Jugendherbergen in Mainz, Oberwesel, Leutesdorf sowie Bonn. Die Teilnehmer planen selbstständig die Strecke, bereiten den Besuch kulturträchtiger Orte auf der Strecke vor, suchen Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten sowie Bahnhöfe – für den Notfall. Friederike Schwemer vom Referat FSJ und stellvertretende Leitung der Freiwilligen Sozialen Dienste beim Diakonischen Werk, hat die Tour organisiert. Mit ihrem Kollegen Pyrvan Becker begleitet sie die Radfahrer-Gruppe. Einer der Mitradler ist Marcos Guerra-Cerqueira, 18. Er arbeitet in diesem Schuljahr als Freiwilliger an der Salierschule, die er auch als Kind besuchte. Am Vormittag unterstützt er die Lehrer, am Nachmittag betreut er die Grundschüler der Ganztagsschule. „Die Arbeit im Freiwilligen-Jahr hat mir gezeigt, dass ich beruflich mit Kindern arbeiten möchte. Das wusste ich vorher nicht.“ Während des Jahres nimmt er mit allen anderen 300 FSJ- und 58 Bundesfreiwilligendienst-Absolventen beim Speyerer Träger an 20 verpflichtenden Seminartagen sowie an einem von 14 Wahlpflichtseminaren teil. Vor allem aus sportlichen Gründen hat er sich für die Tour entschieden und ist hochmotiviert: „Ich bin jeden Tag mit dem Fahrrad in Speyer unterwegs, aber eine Woche täglich vier Stunden am Stück bin ich noch nie geradelt. Das Schlimmste, was passieren kann, wäre, wenn es durchregnet.“ Falls dem so wäre, hätte es einen Effekt, den Radtour-Leiterin Schwemer ins Programm aufgenommen hat: „Die Jugendlichen entdecken, wie sie herausfordernde Situationen und Krisen meistern, wie sie sich dabei gegenseitig motivieren und täglich dem Ziel näher kommen.“ Jeden Tag übernehmen zwei, drei Teilnehmer die Führung. Abends bespricht die gesamte Gruppe, wie das funktioniert hat. Das schult die soziale Kompetenz. „Mitverantwortlich zu sein und einmal die Führung zu übernehmen, das ist für Jugendliche ungewohnt“, sagt Sozialpädagogin Schwemer. Auch für sie ist es die erste mehrtägige Radtour. Ihr persönliches Ziel: „Die Strecke nach Köln ohne Nutzung einer Bahnstrecke zwischendurch zu schaffen und zu motivieren, wenn es zwischendurch mal einen Tiefpunkt gibt.“ Am Freitag wissen alle mehr.

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