Speyer Mit „Corvette-Virus“ infiziert

Mehr als 500 Kilometer lange Anreise: Ramona und Lutz Schmidt aus Magdeburg haben dafür einen Pokal des Veranstalters bekommen.
Mehr als 500 Kilometer lange Anreise: Ramona und Lutz Schmidt aus Magdeburg haben dafür einen Pokal des Veranstalters bekommen.

Die Stimmung der Teilnehmer am fünften „Corvette & Friends“-Treffen am Sonntag im Technik-Museum Speyer lässt sich mit demselben Attribut beschreiben wie das Wetter an jenem Tag: heiter. Im Bewusstsein, ein Kult-Fahrzeug zu besitzen, das nicht nur eine „große Klappe“, sondern auch viel darunter hat, dürfen sich die US-Cars-Liebhaber auf der Überholspur wähnen. Einige der Eigentümer freuen sich obendrein über einen Pokal des Veranstalters.

Kurz vor 12 Uhr: Noch führen der Gründer des Treffens, Jörg Hefele, und die Organisatorin der Präsentation, Museumsmitarbeiterin Carmen Werre, einen Small Talk – mit verschiedenen Gesprächspartnern. Dann treten Freunde an Hefele heran und versorgen ihn mit einem Getränk und einer Brezel. „Nein“ – so lautet die Antwort des Besitzers einer C3, Baujahr 1977, auf die Frage, ob er schon etwas gefrühstückt habe. Gleich wird Hefele die Pokalverleihung im Schatten der Antonow An-22 moderieren, da kommt die Stärkung gerade recht. 12.05 Uhr: Langsam nähert sich der promovierte Biologe, der seit einigen Jahren mit dem „Corvette-Virus“ infiziert ist, dem Mikrofon. Fünftes Treffen im Museum, 65 Jahre seit der Vorstellung der ersten Corvette – nachdem Hefele mit der Nennung der beiden Jubiläen Aufmerksamkeit erregt hat, ruft er „Asse und Käthe“ herbei. Die beiden erhalten den ersten Pokal aus den Händen von Werre: In der Kategorie höchster Kilometerstand liegt der Ford T5, Baujahr 1965, der Heidelbergerin mit rund 130.000 Kilometern ganz vorne. Diese Disziplin ist von Werre ebenso zur Feier des Corvette-Jubiläums geschaffen worden, wie die Kür eines „Traumautos“ – doch dazu später mehr. Erst geht um 12.22 Uhr der „Schnapspokal“ an Silvia und Erich Schließmann sowie deren Tochter Nadine. Die Hessen aus der Nähe von Offenbach sind „schon immer bei dem Treffen dabeigewesen, diesmal haben sie sich als Erste angemeldet“, wie Hefele hervorhebt. Am Sonntag sind sie mit einer C7 sowie einem Chevrolet Camaro, ebenfalls vom US-Hersteller General Motors, angereist; daheim steht noch eine C4. „Wir sind bei vielen solchen Treffen“, sagt Silvia Schließmann nach der Pokalübergabe der RHEINPFALZ. Gegen 12.25 Uhr erhält ein Herr mittleren Alters für seinen Ford A, Baujahr 1930, den Pokal für das älteste Fahrzeug des Tages. Sein Name bleibt ebenso wie der seines Nachredners, der für einen 1957er Chevrolet-Pickup den Pokal in der Kategorie „Traumauto“ gewonnen hat, unbekannt, weil ungehört über die Lautsprecher. Der Grund: zu großer Abstand zwischen Mikrofon und Mund. Das „Traumauto“ hat Organisatorin Werre bestimmt – und damit unterstrichen, dass der Veranstalter ein Herz für alle US-Cars hat – und eben nicht allein für die Corvettes. Gegen 12.30 Uhr nehmen Ramona und Lutz Schmidt aus Magdeburg den fünften und letzten Pokal dieses Treffens entgegen. Sie haben mit ihrer C7 die weiteste Anreise vorzuweisen. Moderator Hefele erzählen sie, von der Veranstaltung durch einen Flyer erfahren zu haben. Die Reichweite der Museumswerbung beeindruckt den Corvette-Fan. Mit Recht: Sind die Schmidts doch vor 14 Tagen, wie sie der RHEINPFALZ sagen, im Technik-Museum Sinsheim gewesen und haben dort die Werbung für das Treffen gesehen. „Da fahren wir hin“, sei ihre spontane Reaktion gewesen. Die circa 530 Kilometer von Magdeburg bis Speyer, wie Lutz Schmidt sagt, sind aber nicht die weiteste Tagesfahrt des Ehepaars gewesen. „Im Frühjahr sind wir 1200 Kilometer bis nach Genua gefahren“, teilt seine Frau mit. Die Reise sei dank des hohen Komforts der C7, Baujahr 2014 und im Oktober 2017 von den Sachsen-Anhaltern gekauft, nicht anstrengend gewesen, betont sie. „Mit der Corvette war ich auch schon auf der Rennstrecke“, ergänzt ihr Mann. Mit 466 PS sicherlich ein rasantes Vergnügen. Die Serie Für diese Serie, eine Momentaufnahme aus dem Alltag, sind wir jede Woche einmal gezielt in der Stadt unterwegs.

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