Speyer Mein Gartenparadies: Ein Stück Südfrankreich vor der Terrassentür
«Schwegenheim.»Ein Stück Südfrankreich in die Pfalz zu holen – das war das Ziel von Christiane Bienroth und Peter Becker aus Schwegenheim, als sie vor zwei Jahren begonnen haben, ihren Garten anzulegen.
Es braucht nicht immer ein mehrere hundert Quadratmeter großes Grundstück, um seinen Gartentraum zu verwirklichen. Christiane Bienroth und ihr Lebensgefährte Peter Becker haben ihre Idealvorstellung eines mediterranen Gartens auf einem lediglich rund 50 Quadratmeter großen Streifen hinter der Erdgeschosswohnung des Mehrfamilienhauses, in dem sie leben, verwirklicht.
Sich daheim "mediterranes Flair gönnen"
„Jardin Bienroth“ – jardin ist das französische Wort für Garten – steht auf einem Schild inmitten von Brocken aus Kalkstein und Eifel-Lava. Das ist kein Zufall: „Der Park von Madame Ephrussi de Rothschild an der Côte d’Azur hat mich besonders beeindruckt“, sagt Christiane Bienroth. Dort seien rund um eine pompöse Villa auf circa 70 Hektar Themengärten angelegt mit Namen wie „jardin espagnol“ oder „jardin florentin“. Auch wenn ihr Garten im heimischen Schwegenheim, was die Größe angeht, da nicht ganz mithalten kann, wollte sich Bienroth doch „ein Stück dieser Faszination in meine Heimat holen, um mir so auch außerhalb der Urlaubszeit ein klein wenig mediterranes Flair zu gönnen.“
Terasse über dem Wasser
Nachdem die Kita-Erzieherin Fachliteratur gewälzt hatte, brachte sie ihre Vorstellungen zu Papier. Trotz der beengten Verhältnisse, sollte auch ein kleiner Fischteich entstehen: „Und auf den ,Luxus’, die Fische im Teich nicht nur von meinem Esszimmertisch aus beobachten zu können, sondern auch aus meinem Bett heraus, wollte ich auf keinen Fall verzichten“, sagt die 50-jährige Schwegenheimerin. Aus der Not eine Tugend machend, wurde aus Platzgründen die Terrasse für die Sitzgarnitur mit einer Bambusholzkonstruktion über das Wasser gebaut. „So kann man zur heißen Jahreszeit nicht nur die Seele im Freien, sondern auch seine Füße im kühlen Teichwasser baumeln lassen“, sagt sie. Am Abend sorgt eine dezente Beleuchtung für passende Stimmung. Und damit der Urlaub auf der Terrasse wirklich eine Erfahrung für alle Sinne wird, verströmt eine aus dem Urlaub in der Provence mitgebrachte Lavendelpflanze ihren Duft.
Auch exotische Pflanzen gedeihen
Mehr als 100 Pflanzen aus rund 20 Gattungen haben Christiane Bienroth und Peter Becker in ihrem Gartenparadies eingepflanzt: Agaven, Yuccas, Kakteen und Palmen. Auch eine winterfeste japanische Faserbanane gibt es zu bewundern. „Sie gedeiht hier hervorragend“, sagt Bienroth. „Früchte allerdings kann man in unserem Klima leider nicht ernten.“ Der Zeitaufwand für die Gartenarbeit halte sich in Grenzen: Die meisten der Pflanzen im „Jardin Bienroth“ kommen mit wenig Wasser aus. Rasenmähen und Unkrautjäten entfällt dank des Steinbodens auch zum Großteil. Lediglich das Anlegen und Abnehmen des Kälteschutzes im Winter nehme ein paar Stunden Zeit in Anspruch.
Riesenschildkröte trifft Yorkshire-Terrier
Etwas aus dem mediterranen Rahmen fällt ein Schild, das in den Boden eingelassen ist. Es zeigt einen Adler und den Namen eines amerikanischen Kult-Motorradherstellers. „Ich bin Harley-Fan“, erklärt Peter Becker und lächelt. Eine weitere Kuriosität gibt es in einer Ecke zu entdecken: Aus einer künstlichen Höhle lugt eine Riesenschildkröte hervor – allerdings eine aus Kunststoff. Auch für diese Idee haben sich Bienroth und Becker bei einem Frankreich-Urlaub – konkret beim Besuch eines Schildkröten-Parks – die Inspiration geholt. „Schildkröten strahlen Ruhe, Gelassenheit und Souveränität aus“, findet Becker. Nicht von dem Reptil abschrecken lässt sich Yorkshire-Terrier Purzel, der direkt nebenan seinen Lieblingsplatz auf einem kleinen Podest hat.
"Arbeit hat sich bezahlt gemacht"
„Die Rechnung ging auf. Ein gutes halbes Jahr Arbeit hat sich bezahlt gemacht“, findet Christiane Bienroth und lässt ihren Blick über ihren mediterranen Garten schweifen. Als sie beim Schild „Jardin Bienroth“, das ihr zur Einweihung geschenkt wurde, angekommen ist, lächelt sie und freut sich über ihr Stück Südfrankreich in der Pfalz.