Speyer Magdalene Harer bei Bach-Kantate im Dom

Magdalene Harer singt im Dom.
Magdalene Harer singt im Dom.

In der ersten Andacht „Halte.Punkt.Andacht“ im Dom zu Speyer sang in Bachs Kantate „Christ lag in Todesbanden“ BWV 4 die in Kiel lebende Sopranistin Magdalene Harer. Karl Georg Berg befragte sie zu ihrer aktuellen Situation, zu Bach und zu Speyer. 2020 wurde sie nach einem ausgefallenen Konzert hier auch von der Evangelischen Landeskirche mit einem Ausfallhonorar unterstützt.

2016 waren Sie schon einmal mit Musik von Bach in Speyer. Was bedeutet Ihnen die Musik von Bach und welchen Stellenwert hat sie in ihrem Repertoire?
Bachs Musik ist mein musikalisches Zuhause, seine Werke mein absolutes Kernrepertoire. Es ist wohl der Komponist, den ich am häufigsten gesungen habe. Neben den großen Oratorien spielen vor allem die Motetten in solistischer Besetzung und das umfangreiche Kantatenwerk, auch viele der weniger bekannten, eine enorm wichtige Rolle. Bachs Musik hat mich von frühester Kindheit an geprägt, immer begleitet und berührt. Meine Stimme fühlt sich bei Bach immer wohl.

Nun Bach im Speyerer Dom zu singen, ist zudem noch eine ganz persönliche emotionale Angelegenheit, denn meine Großeltern haben Jahrzehnte lang nur wenige Meter vom Dom entfernt in der Rheintorstraße gelebt. Und auch im Haus meiner Großeltern wurde Bachs Musik sehr gelebt und geliebt.

2020 hätten Sie in Speyer mit der Evangelischen Jugendkantorei in Händels „Samson“ singen sollen. Das Konzert fiel leider aus. Soviel ich weiß, hat die Landeskirche ein Ausfallhonorar gezahlt. Wie fanden Sie das und hat Ihnen das geholfen?
Ja, die Landeskirche hat hier sehr schnell und vorbildlich gehandelt. Jedes Ausfallhonorar hat enorm geholfen. Aber natürlich waren Ausfallhonorare im hinter uns liegenden Jahr immer die Ausnahme.

Wie erleben Sie die aktuelle Lage als freischaffende Sängerin?
Wie bei allen anderen Musikern auch, ist bei mir natürlich alles abgesagt oder verschoben, teilweise sogar schon zum wiederholten Male. Alle Veranstalter sind unsicher, wann Konzerte wieder unter normalen Umständen werden stattfinden können. Deshalb ist der Terminkalender für den Herbst noch nicht so gefüllt wie gewohnt.

Meine Arbeit als Sängerin hat sich in den letzten Monaten auf die Produktion von Live-Stream-Konzerten und vor allem auf neue CD-Produktionen verschoben. In den letzten drei Monaten habe ich bereits an vier CD-Aufnahmen mitgewirkt.

Was bedeutet es (auch emotional) für Sie, vor einem Live-Publikum wie am Samstag im Dom singen zu können?
Jede Gelegenheit derzeit vor Live-Publikum ist besonders und zeigt, was unseren Beruf eigentlich ausmacht. Das gemeinsame Erleben, die direkte Übertragung von Emotionen auf die Zuhörer, die Interaktion zwischen Ausführenden und Publikum.

Gab es Hilfen für Sie, die funktioniert haben?
Auch wenn es im Kulturbereich sehr schleppend angelaufen ist mit den Corona-Hilfen und es vor allem große Unterschiede zwischen den Bundesländern gab, sind mittlerweile neben den November- und Dezemberhilfen auch einige Projektförderungen bei uns Künstlern angekommen.

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Die Sopranistin Magdalene Harer
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