Speyer Lunchtime-Konzert bei den Musiktagen

Die Capella Spirensis am Mittwoch zur Mittagsstunde in der Kyrpta des Doms.
Die Capella Spirensis am Mittwoch zur Mittagsstunde in der Kyrpta des Doms.

Am Mittwoch Mittag hatte bei den Internationalen Musiktage Dom zu Speyer das Format des Lunchtime-Konzertes Premiere: Rund 40 Minuten Musik ab 12 Uhr. Die Resonanz war nicht gering. Im Rahmen des Schütz-Schwerpunkts musizierte die Capella Spirensis mit Annemarie Pfahler, Sopran, Matthias Lucht, Altus, Thomas Jakobs, Tenor, Michael Marz, Bass, Johannes Vogt, Laute, sowie Domorganist Markus Eichenlaub, Truhenorgel und Leitung, zehn der insgesamt 55 „Kleinen geistlichen Konzerte“ von Schütz, vor allem aus der ersten Sammlung von 1636.

Die vier Gesangssolisten in wechselnder Besetzung in Solo, Duo oder Quartett, sangen die ausgewählten Konzerte sehr ausdrucksvoll und rhetorisch brillant, das heißt, die legten die Kunst der Textausdeutung bei Schütz überzeugend dar. Vor allem aber wurde sehr schön deutlich, wie sehr der Komponist hier von der neuen monodischen Kunst aus Italien inspirirert ist. Und auch wenn diese kurzen Vokalstücke auf Bibeltexte oder solche religiösen Inhalts basieren, es wird schon offensichtlich, warum Schütz der Komponist der ersten deutschen Oper war. Gerade die „Kleinen geistlichen Konzerte“ für eine Gesangsstimme sind fast „Arien“ aus geistlichen Dramen etwa zur Passion oder den Jüngern beim Fischfang.

Es war dergestalt ein sehr eindringliches, zugleich animierenden und inspiriertes musiklisches Erleben an der Mitte des Tages tief unten im Dom.

Am 28. September ist das zweite Lunchtime-Konzert.

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