Speyer Kunstrasen wächst durch Geldregen
SPEYER. Eine beurkundete Mittelzusage von Seiten der Mainzer Landesregierung gibt es zwar noch nicht. Aber der FC Speyer 09 macht sich Hoffnungen auf einen 100.000-Euro-Geldsegen. Läuft alles nach Plan, dann darf der Verein sowohl den großen als auch den kleinen Kunstrasenplatz im Sportpark am Esel ab Ende Juli neu bauen. Das bestätigte gestern Thomas Zander, Vorsitzender des Vereins, auf RHEINPFALZ-Anfrage.
Eigentlich hätte mit der Generalsanierung des malträtierten großen Kunstrasens für insgesamt rund 220.000 Euro bereits im Juni begonnen werden sollen. Aber die positiven Signale aus Mainz ließen die Verantwortlichen abwarten. Es war der Besuch des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz während des Wahlkampfes im April, der Hoffnung machte. Lewentz zeigte sich seinerzeit begeistert von der Entwicklung des Vereins vor allem im sozialen Bereich. Die Hanhofener Landtagsabgeordnete Friederike Ebli (SPD) nutzte im Nachgang dieses Termins ihre Kontakte im Ministerium, woraufhin FC-Chef Zander mit seinem Stellvertreter Matthias Richter in die Landeshauptstadt reiste, um Mittel aus der Sportanlagenförderung Rheinland-Pfalz einzuwerben. Diese Fahrt und der Besuch von Roger Lewentz im April könnten für den Verein nun 100.000 Euro wert sein. Das ist der Betrag, den eine maximale Förderung vorsieht. In Aussicht gestellt sei zudem ein vorzeitiger Baubeginn, der aus Zanders Sicht absolut notwendig wäre: „Die Dringlichkeit besteht auch auf Grund der Verletzungsgefahr“, sagte er gestern. Auf dem Platz könne wohl bald kein offizieller Spielbetrieb mehr stattfinden. Eine schriftliche Zusage liegt noch nicht vor, dafür aber die Erkenntnis, dass die Spendenaktion „Rasenkunst braucht Kunstrasen“ bisher rund 25.000 Euro brachte. Ein Jugendkonto des früheren FV Speyer hat überdies einen Wert von 25.000 Euro. Zusammen wäre das ein Betrag von 150.000 Euro. Hinzu kommen die 160.000 Euro, die eine außerordentliche Mitgliederversammlung im März als Kreditaufnahme für den Bau des neuen Kunstrasens bewilligte. In Summe ergibt das einen Betrag von über 300.000 Euro, der eine Sanierung beider Kunstrasenflächen ermöglicht. Klar, dass sich Zander über die neuen Möglichkeiten für den Verein sehr freut. Gestern betonte er erneut die große Wichtigkeit der neuen Sportplätze für die Zukunft des Vereins. Man profitiere dabei auch von der Stadtverwaltung, die den Prozess positiv begleite, meinte Zander. Großen Einsatz zeigen Dutzende Mitglieder dafür gerade auch in der Halle 101, wo Vertreter des FC 09 gemeinsam mit dem Rockmusikerverein die Großveranstaltung „Kiggegugge“ auf die Beine stellen. Stellvertreter Richter wies angesichts des Einzugs der deutschen Mannschaft ins Finale darauf hin, dass die Tore der Halle 101 sich am Sonntag schon zwei Stunden vor Spielbeginn öffnen. Auch der Betrag, der dort über den Getränkeverkauf erwirtschaftet wird, ist für den Kunstrasenbau bestimmt. Beim Finaleinzug am Dienstag fanden über 800 Fans den Weg zur Halle des Rockmusikervereins. Große Hoffnungen setzt der Verein zudem auf Sonntag, 20. Juli, wenn das Bundesligateam der TSG Hoffenheim zum Freundschaftsspiel gegen die Landesligamannschaft von Trainer Ralf Gimmy zum FC 09 kommt. Mit bis zu 2000 Zuschauern rechnen die Verantwortlichen, die die Ganztagsveranstaltung mit anschließendem Unterhaltungsprogramm planen. Es soll ein Glanzpunkt im fünften Jahr des Bestehens des Vereins werden, sind sich alle einig. Schon wenige Tage danach soll mit dem Bau des neuen Sportplatzes begonnen werden. Dieser Prozess soll nach spätestens vier Wochen abgeschlossen sein, sodass Anfang September dort gespielt werden könnte. (als)