Speyer „Kultur goes paradise“ geht los

Die vier Musiker aus Ravenna (von links): Vera Della Scala, Roberto Gentili, Elisa Gentili und Lorenzo Lucchi.
Die vier Musiker aus Ravenna (von links): Vera Della Scala, Roberto Gentili, Elisa Gentili und Lorenzo Lucchi.

Die Neuauflage der Open-Air-Konzerte im Paradiesgarten der Speyerer Dreifaltigkeitskirche geht in die zweite Runde und vom 30. Juli bis 1. August ins erste Wochenende. Bis 22. August wird es 13 Veranstaltungen geben. Das Programm ist auch wieder vielfältig. Musik von Bob Dylan und eine Literaturperformance gibt es ebenso wie ein Gastspiel aus einer Partnerstadt.

Im vergangenen Jahr war die Premiere des Open-Air-Festivals „Kultur goes paradise“ im Rahmen des städtischen Hilfsprogramms Speyer.Kultur.Support. Es war eine Win-Win-Situation für alle. Die Stadt konnte für die Künstler endlich wieder Einnahmen generieren, die Künstler hatten wieder Auftrittsmöglichkeiten und das Publikum endlich wieder Live-Kultur, dazu in einem besonders malerischen und angenehmen Ambiente im Paradiesgarten bei der Dreifaltigkeitskirche. Es machte ja durch starken Besuch reichlich Gebrauch davon.

Und auch für den Kirchbauverein war die Reihe ein Gewinn, denn sie erhielt die Einnahmen des gastronomischen Angebots für die neue Orgel in dem barocken Kirchenbau.

Nun geht im Prinzip wieder im Freitag und Samstag Abend sowie Sonntag Morgen „Kultur goes paradise“ im zweiten Corona-Jahr in die zweite Runde. Dabei sind von 2020 einige bekannte Gesichter, aber auch viele neue. Schon am ersten Wochenende wird es diese Mischung machen.

Mit „Jazz im Rathaushof“

Insgesamt wird es zwischen 30. Juli und 22. August im Paradiesgarten der Dreifaltigkeitskirche insgesamt 13 Veranstaltungen geben. In das Programm integriert werden erstmals die Konzerte des Festivals „Jazz im Rathaushof“, das pandemiebedingt nicht wie gewohnt stattfinden kann.

Darüber hinaus sind wieder zahlreiche Akteure der lokalen und regionalen Kulturszene vertreten.

Zur Eröffnung des Festivals bringt in diesem Sinn Tausendsassa Hering Cerin am Freitag, 30. Juli, 19 Uhr, eine mehr als prall gefüllte Wundertüte mit einer ganzen Schar illustrer Musiker an den Start. Im Mittelpunkt stehen Songs des Literaturnobelpreisträgers Bob Dylan, der am 24. Mai seinen 80. Geburtstag feierte.

Am Samstag, 31. Juli, 19 Uhr, werden Kabarettist und Mundart-Comedian Chako Habekost und seine Frau Britta auf der Paradiesgartenbühne stehen und aus dem vierten Band ihrer erfolgreichen Krimireihe „Elwenfels“ lesen. Lesung, Performance und Hörspiel werden verschmelzen.

Gäste aus Ravenna

Das Matinée-Konzert am Sonntag, 1. August, 11 Uhr, wird von dem Quartett „I 4 anelli della caveja“ aus Speyers italienischer Partnerstadt Ravenna bestritten. Die vier klassisch ausgebildeten Musiker präsentieren die schönsten Arien aus italienischen Opern. Vorgesehen sind unter anderem Stücke von Gluck, Mozart, Rossini, Bellini, Bizet, Offenbach, Mascagni, Puccini oder Tosti.

Ursprünglich war mit dem Quartett aus Italien im Dezember 2020 ein italienisches Weihnachtskonzert geplant, das vom Freundeskreis Ravenna als Ersatzveranstaltung für den traditionellen Weihnachtsmarkt der Partnerstädte angedacht war. Das Konzert musste aus den bekannten Gründen abgesagt werden, die Einladung an die Gäste aus Ravenna sollte aber natürlich dennoch aufrecht erhalten werden.

Leitet den Callas-Chor

Lorenzo Lucchi begann mit sechs Jahren das Klavierspiel und mit 14 seine Karriere als Solist am Alessandro-Bonci-Theater in Cesena als er das Konzert für Klavier und Orchester von Franco Margola spielte. Seit dieser Zeit konzertiert er häufig in Pianoduos und in diversen Kammerorchestern. Dreimal hat er das Stipendium für Begleitpianisten des Konservatoriums in Cesena gewonnen. Er hat zahlreiche international renommierte Instrumentalisten und Sänger begleitet, darunter Alessandro Corbelli oder Claudio Desderi, den Violinisten Marco Fornaciari, den Flötisten Roberto Fabbriciani, den Klarinettisten Fabio Battistelli oder den Fagottisten Robin O’ Neil. Als Korrepetitor hat er bei verschiedenen Opernproduktionen in Cesena, Ravenna, Pesaro mitgewirkt. Seit 2012 ist er auch bei diversen Tanzschulen als Begleitmusiker aktiv und er dirigiert den Callas-Chor in Cesena, mit dem er Aida, Nabucco, Trovatore im Theater Bonci und in der Arena Plautina di Sarsina mit dem Stadtorchester von Ferrara aufgetreten ist.

Von Mozart bis Tosti

Roberto Gentili kam über diverse Amateurchöre in seiner Geburtsstadt Cesena zum Operngesang. Jahre später studierte er Operngesang bei dem Tenor Robleto Merolla, dann bei maestro Gianluca Pasolini und bei maestro Agata Bienkowska. Sein Repertoire hat er bei maestro Bruno Praticò verfeinert und er hat zahlreiche Masterclass bei maestri wie: Mirco Palazzi, Omar Montanari, Antonio de Lucia, Paola Cigna e Patrizia Cigna besucht. Seine Lieblingskomponisten sind Mozart, Donizetti, Rossini oder Tosti.

Zu seinen bekanntesten Partien zählen Conte D’Almaviva, Figaro, Leporello, Belcore, Mamm’Agata, Monterone, aber auch Don Crisobolo ( Prima la musica e poi le parole, Salieri), L’impresario (L“impresario in angustie, Cimarosa), Mago Colas (Bastiano e Bastiana, Mozart), Taddeo (Italiana in Algeri di Rossini) sowie weitere Rollen aus Werken Rossinis und Verdis. Er trat in diversen kirchenmusikalischen Werken als Solist auf. Seit rund zwei Jahren ist er häufig am Teatro Verdi in Triest, wo er Rollen in Onegin-, Gianni Schicchi- und La prova di

un’opera seria-Produktionen sang. Im Oktober 2018 trat er in einer Produktion des Teatro Verdi (Triest) als Raimondo in Lucia di Lammermore von Donizetti in Japan im Theater der Stadt Kitakyushu auf. Im Februar 2020 singt er den Don Bartolo im Barbiere di Sivilgia am San Babila-Theater in Mailand.

Abschluss in Pesaro

Elisa Gentili, Mezzosopran, geboren und aufgewachsen in Cesena. Nachdem sie ihre Leidenschaft für den Gesang entwickelt hatte, hat sie ihre ersten musikalischen Studien am Istituto Musicale „A. Corelli“ in Cesena und an der Scuola di Canto della Fondazione Teatro della Fortuna in Fano gemacht. Danach hat sie am Konservatorium von Teramo weiterstudiert, dort hat sie 2017 mit Summa cum Laude abgeschlossen. 2020 folgte der Master-Abschluss mit Bestnote am Konservatorium Rossini in Pesaro. 2019 wurde sie von José Carreras für seine internazionale Gesangsmasterclass ausgewählt. Sie tritt als Solistin in Konzerten auf und tritt aber auch bei Opern und Sakralproduktionen auf, Flora in Traviata, Bastiana in Bastiano e Bastiana, Cherubino in Nozze di Figaro, la Zia Principessa in Suor Angelica, Mamma Lucia in Cavalleria Rusticana, Juditha in Juditha Triumphans von Vivaldi, Porfirio im Oratorio di Santa Caterina von Tosi, Altistin im Requiem von Mozart, im Weihnachtsoratorium von Saint-Saëns, im Gloria von Vivaldi, im Magnificat von Bach und in der Petite Messe Solennelle von Rossini. Seit 2012 singt sie auch im Chor des Teatro della Fortuna in Fano, Coro dell’Opéra de Monte-Carlo, Coro del Teatro Comunale in Modena und im Coro del Teatro Regio in Parma.

Singt auch Crossove

rVera Della Scala stammt aus Ravenna und begann schon im frühen Lebensalter ihre Gesangsausbildung. Bereits während ihres Studiums am Konservatorium Bruno Maderna in Cesena nahm sie an diversen internationalen Meisterklassen hochrangiger Dozenten wie Enrico Stinchelli, Paola Romano und Rossella Marcantoni teil. Sie singt bei den verschiedensten Anlässen, sei es im Operfach oder aber auch Crossover. In den letzten Jahren hat sie an diversen Opernproduktionen mitgewirkt. Zuletzt trat sie in Vivaldis Gloria unter der Leitung von Gianfranco Placci als Solistin auf, außerdem trat sie in Kurzfilmen, die an der Scuola Holden in Turin entstanden sind, als Sängerin und Sprecherin auf.

Karten

Tickets sind zum Preis von 15 Euro (ermäßigt 12 Euro) für die Abendveranstaltungen und 10 Euro (ermäßigt 8 Euro) für die Vormittagsveranstaltungen oder zum Kultur.Support-Preis von 18 Euro in der Tourist-Info der Stadt Speyer, über das Online-Ticket-Portal Reservix sowie alle Reservix-Vorverkaufsstellen erhältlich. Weitere Infos sowie detaillierte Angaben zu den aktuell gültigen Hygiene- und Schutzmaßnahmen unter www.speyer.de/paradiesgarten

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