Speyer / St. Petersburg / London Konzerte von PalatinaKlassik

King George I. und Georg Friedrich Händel während der Bootsfahrt auf der Themse: links im Hintergrund die Musiker auf einem weit
King George I. und Georg Friedrich Händel während der Bootsfahrt auf der Themse: links im Hintergrund die Musiker auf einem weiteren Boot, die Wassermusik spielend. Das Gemälde stammt von Edouard Jean Conrad Hamman (1819–1888).

Zwei Konzerte bietet der zweite Teil des Speyerer Musikherbstes von PalatinaKlassik. Er ist ein kleines Bach- und Händel-Fest.

Die für eine königliche Schiffsfahrt auf der Themse in England komponierte Wassermusik, die komplett fast eine Stunde dauert und 22 Sätze aufweist, erklingt am Samstag, 12. November, um 15 Uhr in der Katholischen Pfarrkirche St. Otto in Speyer-West mit dem PalatinaKlassik-Barockensemble unter Leo Kraemer also nun am Rhein.

Kraemer, der künstlerische Leiter von PalatinaKlassik, ist dieser Tage von der Newa zurückgekehrt, wo er – wie gemeldet – am Samstag ein Konzert mit dem auch in Speyer von vielen Auftritten bestens bekannten Kammerorchester der St. Petersburger Philharmoniker ein Konzert in der Philharmonie in der russischen Zarenstadt gegeben hat.

Wie er berichtet, war der Saal ausverkauft und das Interesse des russischen Publikums an dem Konzert groß. Es sei deutlich zu spüren gewesen, dass die Menschen in Russland froh über den Auftritt eines Künstlers aus Westeuropa waren und auch in Zukunft dankbar für dergleichen Begegnungen sind. Auch bei Gesprächen nach dem Konzert sei das zu bemerken gewesen. Kraemer spricht von einem „vielsagenden Schweigen“ wenn es um die Reaktion der Musiker und des Publikums in St. Petersburg auf den Ukrainekrieg geht, der eben auch die Menschen in Russland tief betroffen macht.

Auftritt an der Newa

Kraemer, der nicht ohne Umwege und mit nicht geringer Mühe nach St. Petersburg gereist war, erwähnt auch das große Engagement der Petersburger Musiker, nicht zuletzt in Franz Schuberts großer C-Dur-Sinfonie, die neben Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ und dessen erstem Flötenkonzert G-Dur auf dem Programm stand.

Mit dem Geiger Igor Zolotarev spielt am Samstag auch ein Musiker aus St. Petersburg in St. Otto. Er ist neben Robert Frank der Solist in Johann Sebastian Bachs Doppelkonzert d-moll für zwei Violinen.

Die Wassermusik ist eines der beliebtesten Werke von Georg Friedrich Händel. Sie gehört neben den Coronation Anthems und der Feuerwerksmusik, die es übrigens 2021 mit PalatinaKlassik in St. Otto gab, zu seinen großen Werken für das englische Königshaus. Die Überlieferung ist etwas problematisch. Häufig wird das Stück in drei Suiten in F-Dur, D-Dur und G-Dur aufgeteilt, es können aber auch nur zwei gewesen sein. Davon geht die Forschung heute aus. Es wird also auch interessant sein zu hören, welche Teile und in welcher Reihenfolge morgen in St. Otto erklingen werden.

Am 19. November um 15 Uhr spielt Leo Kraemer Bachs „Kunst der Fuge“ in St. Otto. Der für den ersten Advent geplante „Messias“ von Händel wurde auf Mai/Juni 2023 verschoben.

Info

Karten und Infos unter palatina-klassik.eu oder Telefon 06232 36225, PalatinaKlassik@t-online.de.

x