Speyer Jubiläumsausgabe der Speyerer Thesen

Es ist so etwas wie das kleine Jubiläum der Reihe „Aus Liebe zur Wahrheit: Speyerer Thesen zur Reformation“. Am Mittwoch, 7. Mai, 19 Uhr, findet die Veranstaltung zum Gedenken an den Thesenanschlag Martin Luthers 1517 in Wittenberg zum zehnten Mal statt. Es ist ein gemeinsames Projekt der RHEINPFALZ und des Evangelischen Kirchenboten. Gäste sind dieses Mal in der Dreifaltigkeitskirche, wie berichtet, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, und ZDF-Moderatorin Gundula Gause.

Seit dem Start der Reihe im April 2009 haben über 6000 Besucher die Veranstaltungen verfolgt. 2017 steht im Zeichen des 500. Jahrestags des Thesen-anschlags. „Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bestritten Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad“, berichtet Hartmut Metzger, Chefredakteur des Kirchenboten. Joachim Gauck wollte ebenfalls kommen. Er hatte für den Diskussionsabend am 26. April 2013 schon zugesagt, ein Zimmer im Hotel Löwengarten buchen lassen. Der Terminplan änderte sich für ihn allerdings. Er wurde Bundespräsident und hatte keine Zeit. Er entschuldigte sich und sagte, das sei nicht vorhersehbar gewesen. Ob er es nachholen wird, ist noch unklar, aber nicht ausgeschlossen. Dafür kamen andere. Die Abende waren immer kurzweilig, philosophisch, theologisch, tiefgründig, unterhaltsam. „Karl Marx wäre heute in unserer Partei“, war sich beispielsweise Bundesminister a. D. und CDU-Politiker Heiner Geißler sicher, hielt eine flammende Rede, forderte eine gerechte ökosoziale Marktwirtschaft. Die ehemalige „Bischöfin der Herzen“, Margot Käßmann, hob das Taufverständnis Luthers hervor und betonte, dass Frauen alle Ämter in der Kirche wahrnehmen könnten. Worum sie den Papst beneidet? – nur um seine roten Schuhe. Über Christsein in der Politik und das DDR-Regime sprach die thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht – mit dabei einer ihrer Amtsvorgänger, Bernhard Vogel. Auch der 7. Mai verspricht kurzweilig zu werden. Ausnahmsweise moderiert Gundula Gause nicht, sondern steht auf der anderen Seite. Für sie und Schneider wird es unter anderem um die Frage gehen, welche Funktion die beiden großen Kirchen heute in der Gesellschaft haben. Moderiert wird der Abend von RHEINPFALZ-Chefredakteur Michael Garthe und Kirchenbote-Chefredakteur Hartmut Metzger. Das Veranstaltungsjubiläum wird nach der Diskussion im Historischen Ratssaal gefeiert. Dort gibt es Häppchen und Getränke für die Zuhörer, wie Metzger berichtet. Schneider und Gause tragen sich dann in das Goldene Buch der Stadt ein.

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