Speyer Jakob-Reeb-Schule wird geschlossen

Diakonissen-Campus-Speyer: Hier ist die Jakob-Reeb-Schule seit 2019 untergebracht.
Diakonissen-Campus-Speyer: Hier ist die Jakob-Reeb-Schule seit 2019 untergebracht.

Nach 26 Jahren ist für die Jakob-Reeb-Förderschule in Speyer Schluss. Der Trägerverein Jugendwerk St. Josef verlagert den Standort zum neuen Schuljahr nach Ludwigshafen. Eltern der 25 Speyerer Schüler wollen das mit einer Petition verhindern.

Mitte Februar haben die Eltern der 25 Speyerer Schüler der Jakob-Reeb-Förderschule von der Schließung der sogenannten E-Schule, einer Einrichtung mit dem Förderschwerpunkt auf sozial-emotionale Entwicklung, aus einem Elternbrief erfahren. Früh genug, meint die Jugendwerk-Vorsitzende Gabriele Becker, zu spät, kritisiert Mutter Daniela Astor, die eine Online-Petition gegen die Schließung gestartet hat.

„Sie wurden überhaupt nicht vorbereitet“, beklagt Astor und kritisiert die aus ihrer Sicht mangelnde Kommunikation des Trägervereins Jugendwerk St. Josef. Erste Lehrer und Erzieher seien bereits aus Speyer abgezogen worden. Die Kinder hätten ohnehin Probleme, sich auf neue Situationen einzulassen und könnten aufgrund ihres Alters und ihrer Beeinträchtigungen lange Schulwege in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht bewältigen.

Fristgerecht gekündigt

Die Diakonissen, auf deren Campus die Schule untergebracht ist, bedauern den Schritt des Kooperationspartners, wie Öffentlichkeitsreferentin Isabel Flory auf Anfrage mitteilt. Man „könne aber nachvollziehen, dass das Jugendwerk seine Standorte räumlich konzentrieren will“. Die Kündigung der Kooperationsvereinbarung für die Betreuung der Jakob-Reeb-Schüler in vier Tagesgruppen zum 31. Juli sei im Januar fristgerecht eingegangen. Ein Teil der Räume im neu erbauten Haus der Kinder- und Jugendhilfe auf dem Diakonissen-Campus sei auf die Jakob-Reeb-Schule ausgerichtet worden. Einzug war im Spätjahr 2019. „Möglichkeiten für eine passende Nachnutzung werden derzeit besprochen“, sagt Flory.

Mit der Standort-Verlegung trägt die Jakob-Reeb-Schule der steigenden Nachfrage im Raum Ludwigshafen Rechnung, erklärt Jugendwerk-Vorsitzende Becker. Die Jugendämter des Rhein-Pfalz-Kreises und der Stadt Ludwigshafen haben demnach darum gebeten, das Angebot dort auszubauen.

Neue Angebote

Die Speyerer Kinder sind Grundschüler mit sozial- emotionalem Förderbedarf. In den meisten Fällen würden mit der Verlegung nach Ludwigshafen Anfahrtswege und Fahrzeiten reduziert, sagt Becker. Das schulische Angebot in Kombination mit einer Tagesgruppe werde künftig aus einer Hand realisiert. Das sei ein Vorteil. Der Ortswechsel sei mit dem eigens dafür gepachteten Grundstück realisiert worden. „Perspektivisch werden dort auch weitere Angebote möglich sein“, kündigt Becker an. „Selbstverständlich haben wir jedes einzelne Kind im Blick, das derzeit unsere Schule in Speyer besucht“, versichert Schulleiter Karlheinz Brechtel.

Im Netz

www.openpetition.de

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