Speyer International gefragtes Kammermusikensemble live

Das Fauré-Quartett, eine der seltenen festen Formationen im Genre des Klavierquartetts und an der Musikhochschule Karlsruhe 1995 gegründet, ist ein vielfach preisgekröntes und ausgezeichnetes Ensemble von internationalem Rang. Dirk Mommertz (Klavier), Erika Geldsetzer (Violine), Sascha Frömbling (Viola) und Konstantin Heidrich (Violoncello) werden am Samstag, 14. Januar, um 19 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche in Speyer den Quartettsatz a-moll von Gustav Mahler, Mozarts Es-Dur Quartett KV 493 und das g-moll-Klavierquartett von Johannes Brahms op. 25 spielen. Das Quartett hat alle drei Werke natürlich schon lange in seinem Programm – und auch auf CD aufgenommen.
2008 erschien die Aufnahme der Brahms-Quartette g-moll op. 25 und c-moll op. 60 (Deutsche Grammophon) und zum Mozart-Jahr 2006 die der beiden Mozart-Klavierquartette (Deutsche Grammophon. Beide Silberlinge dokumentieren mitreißende und faszinierende Wiedergaben der großen Werke für diese Gattung.
Zwischenzeitlich hat das Fauré Quartett, das in den ersten Jahren neben den Klavierquartetten Gabriel Faurés, nachdem es ja benannt ist, auch solche von Dvorak, Schumann, Suk oder Theodor Kirchner eingespielt hat, auch eine sehr bemerkenswerte Platte mit den Arrangements von Popsongs und eine mit den Pocket Symphonies von Sven Helbig aufgenommen. Hinzu kam auch bei der Deutschen Grammophon die fantastische Aufnahme der Klavierquartette f-moll und h-moll des jungen Felix Mendelssohn Bartholdy.
Zum Jubiläum wieder Fauré
Jugendwerke sind auch die Werke für diese Gattung der Spätromantiker Richard Strauss und Gustav Mahler, wobei bei Mahler nur ein einzelner Satz in a-moll vorliegt. Die Sachlage ist hierbei nicht ganz eindeutig, etwa die Entstehungszeit. Ist es wirklich das Werk eines 16-Jährigen? Das Fauré Quartett spielt das ausdrucksvolle Stück mit bewegender Intensität und sehr weitgespannt in der Dynamik. Das dürfte für einen starken Auftakt am Samstag in Speyer sorgen.
Immerhin 20 Jahre alt war Richard Strauss bei seinem Quartett op. 13. Bei der 2013 in Mahlers Refugium in Toblach für das Label Sony aufgenommen CD spielt das Fauré Quartett neben den beiden Quartetten auch Lieder von Strauss und Mahler in der Bearbeitung von Dietrich Zöllner. Die Gesangssolistin ist die Sopranistin Simone Kermes. Bekannte Strauss-Lieder wie „Morgen“ und „Zueignung“ oder das anrührende „Wunderhorn“-Lied von Mahler „Wo die schönen Trompeten blasen“ sind auf der CD der ungewohnten Fassung wegen besonders eindringlich und spannend zu hören.
2018 erschien eine Aufnahme des Fauré Quartetts bei Berlin Classics, die ein sehr bekanntes Repertoire in einem ungewohnten Gewand bietet, nämlich Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ und Rachmaninows „Études-Tableaux“ in Fassungen für Klavierquartett. Dirk Mommertz, der Pianist des Ensembles, hat die speziellen Versionen erstellt (bei Mussorgsky zusammen mit Grigory Gruzman). Das Ergebnis ist eindrucksvoll und spannend, das Spiel geradezu elektrisierend und mitreißend. Auch in dieser Version der eigentlich für Klavier geschriebenen „Bilder einer Ausstellung“ wird die Bild- und Ausdruckskraft der Musik offenkundig – und bei den Virtuosenstücken Rachmaninows zeigt das Quartett die diesen Etüden innewohnende musikalische Qualität.
Auch als Vinyl
Das Programm ist nicht nur als CD und Download erhältlich ist, sondern auch als klanglich exquisite Schallplatte. Vinyl heißt das ja heute, wobei es in diesem Fall deren zwei sind, eine 33er und eine im Durchmesser von 25 Zentimetern, wie es sie vor langer Zeit öfters gab. Im Mai 2020 wurde dann die bis dato jüngste CD zur 25-Jahrfeier des Ensembles wieder bei Berlin Classics aufgenommen. Und dabei widmeten sich die vier abermals den Klavierquartetten ihres Namenspatrons, ergänzt durch die Bearbeitung von fünf Liedern (Arrangement von Dietrich Zöllner). In diesen aparten Miniaturen und den Klavierquartetten op. 15 und op. 45 zeigt das Ensemble in der Tat das, was Pianist Dirk Mommertz im Booklet beschreibt: Innige Vertrautheit mit den Werken und im Musizieren untereinander, aber eben auch die Freiheit und Offenheit, jeden Moment, also jeden Takt neu zu entfalten und zu erleben.
Erlös für Kinder in Äthiopien
Der Erlös des Rotary-Konzerts geht an Kinderhilfe für Straßen- und Waisenkinder in Äthiopien. Dafür wurde 2004 der gemeinnützige Verein „Let me be a child e.V.“ ins Leben gerufen. Sein Ziel ist es, diesen Kindern eine Kindheit zu ermöglichen und ihnen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu geben. Er finanziert sich über Spenden, Mitgliedschaften und Patenschaften. Das ganze Team in Deutschland arbeitet 100 Prozent ehrenamtlich. Das Geld kommt direkt den Kindern zu Gute. Weitere Infos unter: www.let-me-be-a-child.de.
Infowww.faurequartett.deKarten gibt es für 25 Euro im Vorverkauf bei der Tourist-Info Speyer, im Spei’rer Buchladen sowie in der Hilgard-Apotheke (sowie persönlich auch bei jedem Mitglied des Rotary Club Speyer) – und es gibt auch noch Karten an der Abendkasse.