Speyer IG Bau: Zoll ermittelt in 207 Fällen wegen Betrügereien im Baugewerbe

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Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) beklagt kriminelle Praktiken auf Baustellen in der Region. So habe das Hauptzollamt Saarbrücken, das auch für Speyer zuständig ist, allein im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres in der Region insgesamt 207 Ermittlungsverfahren im Baugewerbe eingeleitet. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) deckte bei ihren Kontrollen vor allem illegale Beschäftigung, Sozialbetrug und Mindestlohnverstöße auf. Insgesamt habe die vom Saarbrücker Zoll ermittelte Schadenssumme durch nicht gezahlte Steuern und Sozialabgaben auf dem Bau rund 4,2 Millionen Euro betragen, so die IG BAU Rheinhessen-Vorderpfalz. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres leitete das Hauptzollamt Saarbrücken 324 Ermittlungsverfahren auf dem Bau ein. Die Baugewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen des Bundesfinanzministeriums. Der Bezirksvorsitzende der IG Bau Rheinhessen-Vorderpfalz, Rüdiger Wunderlich, bezeichnete die Anzahl der aufgedeckten Verstöße als „Spitze des Eisbergs“ und warnte vor einer weiteren Zunahme illegaler Machenschaften. Inflation, steigende Kreditzinsen, hohe Kosten für Material und Energie – dies alles führe zu einem wachsenden Kostendruck auf dem Bau und erhöhe den Anreiz für unseriöse Praktiken. Wunderlich forderte mehr Kontrollen durch den Zoll: „Auch in Speyer wollen wir saubere Baustellen.“ Zudem müssten auffällig gewordene Firmen von der öffentlichen Auftragsvergabe ausgeschlossen werden.

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