Speyer „Hof-zu-Hof-Laden“: Johanneshof zieht in den Berzelhof
Bisher ist der Johanneshof in der Hockenheimer Seewaldsiedlung ein Anlaufpunkt auch für zahlreiche Pfälzer, die seine landwirtschaftlichen oder Konditoreiprodukte schätzen oder in der Gartenwirtschaft einkehren wollen. Ab 1. Dezember soll ein großer Teil des Sortiments auch im Berzelhof in der Tränkgasse erhältlich sein. „Die feinen Produkte müssen auch verkauft werden. Deshalb ist ein zweiter Standort sinnvoll. Wir haben immer wieder mal ins schöne Speyer hinübergeliebäugelt und sind froh, so ein Schmuckstück gefunden zu haben“, begründet Firmenchef Schlumpp die Ansiedlung. Der Berzelhof sei „ein wunderschönes Objekt und passt weitgehend zu unseren Anforderungen“.
Auch in Hockenheim betreibt der Johanneshof bereits einen Stadtladen. Der Kreis der 42 Festangestellten werde für Speyer weiter steigen; vier Mitarbeiter würden voraussichtlich dem neuen Standort zugeordnet.
Produktion in Hockenheim
Produziert werde jedoch weiterhin auf dem Hockenheimer Hof. In Speyer würden im „Hof-zu-Hof-Laden“ unter anderem die eigenen Brotaufstriche, Flammkuchen und Gebäcke angeboten. Der Johanneshof beschäftigt für das Süße vier Konditormeisterinnen. Dazu kämen Feldfrüchte, Blumensträuße, Kulinarisches von kurpfälzischen Partnerbetrieben und bei Interesse „Kunst- oder Genusshandwerk“ aus lokalen Manufakturen. Das Sortiment werde saisonal variieren.
Den Verkauf ergänzen soll ein Café- und Gastronomiebetrieb. Es gehe um vorwiegend kleine Speisen mit Produkten aus eigener Produktion. „Ein regelrechter Küchenbetrieb ist nicht nur wegen der eingeschränkten logistischen Möglichkeiten nicht vorgesehen“, betont der Betrieb. Über ein Frühstücksangebot werde noch nachgedacht, ansonsten gehe es vorwiegend um Flammkuchen, Salate, „Kurpfälzer Schnabeleien“ und Fruchtgetränke. Im Winter seien Glühwein, Punsch und Suppen denkbar, möglicherweise bei einer Art Weihnachtsmarkt.
„Betreute Selbstbedienung“
Der Hauptaugenmerk dabei liege auf dem Außenbereich, es solle aber nicht länger als circa 21 Uhr im Winter und circa 22 Uhr im Sommer gehen, so Schlumpp auch mit Verweis auf frühere Proteste aus der Nachbarschaft gegen laute abendliche Musik. „Ich bin mir sicher: Wir werden keine Probleme mit der Nachbarschaft bekommen“, sagt er. Großveranstaltungen im Lokal seien nicht geplant, allenfalls Verkostungen für Gruppen. Er spricht von „betreuter Selbstbedienung“. Die morgendliche Öffnung des Standorts sei um 9 Uhr geplant.
Der Berzelhof war früher Bauernhof und Flohmarkt, dann nach einem Leerstand ab 2015 Blumenladen mit Lokal. Seit dem Jahr 2022 hatte er den Weinlounge-Schwerpunkt. Wenn es nach der Hockenheimer GbR von Schlumpp und seinem in Speyer gebürtigen Compagnon Johannes Härdle geht, darf jetzt Kontinuität einkehren: „Da unsere Betriebsnachfolge hervorragend gesichert ist, sind wir auch einer längerfristigen Entwicklung des schönen Berzelhofs interessiert.“