Speyer Hochwasser: Schnakenbekämpfer halten „Stechmückenjahr“ für möglich

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Das erneute Hochwasser sorgt bei der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) mit Sitz in Speyer für Sorgenfalten. „Wir können nicht mehr ausschließen, dass dieses Jahr zu einem Stechmückenjahr wird“, sagte Kabs-Sprecherin Xenia Augsten am Montag auf Anfrage. Die Überschwemmungsbereiche unter anderem durch Druckwasser seien mittlerweile so groß, dass sich die Schnakenjäger auf „ortsnahe Flächen mit hoher Larvendichte“ konzentrieren müssten. Viele dieser Areale kenne man aus Erfahrung, andere würden derzeit von Helfern beprobt, um den tatsächlichen Besatz mit Stechmückenlarven festzustellen, so Augsten.

Keinen Überblick habe man hingegen darüber, was sich an Larvenentwicklung im Überschwemmungsbereich auf der Flussseite der Rheindeiche abspiele. Teilweise dürfe man die Dämme nicht betreten, „teilweise kommen wir gar nicht mehr an den Deich ran“, sagte die Biologin. Wo die Deiche noch begehbar seien, fokussiere sich der Einsatz des Wirkstoffes BTI, der die Larven der Stechmücken abtötet, auf die Bereiche am jeweiligen Dammfuß. Die Hoffnung sei, dass die Larven vermehrt dort angespült würden. Besorgniserregend sei die Lage zwar überall entlang des Rheins, besonders jedoch in Rheinhessen und Hessen infolge der Hochwasserwelle aus dem Neckar. Sobald das Wasser nach dem für Montagnachmittag erwarteten Scheitelpunkt abzulaufen beginne, würden die Bekämpfer ausrücken, vermutlich ab Dienstag, sagt Augsten: „Wir müssen sofort loslegen. Bis zum Wochenende können wir nicht warten.“ Bereits an Pfingsten hatte ein Hochwasser der Kabs arbeitsreiche Tage beschert. Die Saison der Schnakenjäger hatte dazu mit Anfang März dieses Jahr ungewöhnlich früh begonnen.

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