Speyer Hafenvorschüttung: „Untypisch im Wasserbau“

Zweifel gibt es an der Hochwasserschutzpolitik der Stadt im Bereich Alter Hafen/Hafenvillen: „Ob die Vorschüttung im Alten Hafen notwendig war, muss man bezweifeln. Dies war meines Erachtens mehr eine Angstschüttung der Statiker, die ja eine Schüttung von Schotter vorgesehen hatten, was untypisch ist im Wasserbau. “

Diese Auffassung hat Friedel Hinderberger, Stadtrat der SPD und gelernter Wasserbaumeister sowie -techniker, im Vorfeld der anstehenden Abnahme des Hochwasserschutzkonzeptes durch die Neustadter Aufsichtsbehörde SGD geäußert. Er hat damit Stellung genommen zu unserem Bericht „Hochwasserschutzkonzept: Behörde prüft Umsetzung“ vom 11. Juni. Darin war noch einmal auf die von der SGD angeordnete Schüttung als Voraussetzung für die Abnahme des Konzeptes hingewiesen worden. Zum Glück hätten sich die Verantwortlichen der Stadtverwaltung „anstelle von Schotter mit einem Durchmesser von vier bis sechs Zentimeter für Wasserbausteine entschieden“, schreibt Hinderberger nun. Das Wasser bewege sich am Hafenende sichtbar schon immer, hauptsächlich wenn ein Schiff auf dem Rhein zu Berg fahre. Der Wasserstand schwanke dort bis zu 40 Zentimeter. Das mache einem Laien vermutlich Angst, obwohl die dortigen Häuser auf Pfahlgründungen gebaut seien. Die Spundwand, die von den Bewohnern der Hafenvillen vermisst werde, sei in einem ganz anderen Zusammenhang geplant gewesen, betont der Experte. Ursprünglich sollte das Hafenende um 30 Meter in Richtung Rhein vorverlegt werden. Aber auch an der Stelle wäre eine Spundwand nicht zwingend, wenn auch am sichersten gewesen. Das müsse zur Kenntnis genommen werden. „Ich wünsche den Behörden zur Abnahme einen günstigen Wasserstand, damit die leidige Geschichte endlich ihren Abschluss findet“, schließt Hinderbergers Stellungnahme. (ell)

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