Speyer „Haben Harthausen nach vorne gebracht“

Malerwinkel – was für ein schöner Ausdruck für ein Stück Land. Vom Malerwinkel in Harthausen blickt man auf den Kirchturm und Scheunen. Früher hätten Maler das Idyll festgehalten, daher der Name, erzählt Harald Löffler. Und hier soll sich etwas tun, sagt der Christdemokrat, der bei der Kommunalwahl als einziger Kandidat für den Bürgermeister-Job antritt.

Der Malerwinkel ist ein Weg, der die Speyerer Straße mit dem Tabakschuppen verbindet und dabei den Hainbach quert. Er soll noch schöner werden, das ist eine alte Forderung in Harthausens Kommunalpolitik. In den nächsten Jahren soll was passieren, sagt Harald Löffler (43), seit 20 Jahren im Gemeinderat, seit zehn Jahren Ortsbürgermeister. Am Anfang des Weges, gegenüber des Kindergartens, sollen Parkplätze eingerichtet werden (geparkt wird dort schon jetzt), Löffler denkt an eine Bank und ein paar Spielgeräte am Wegesrand, das Aufstellen eines Backhäuschens sei auch schon mal ein Thema gewesen. Richtige Großprojekte hat die Gemeinde für die nächsten fünf Jahre nicht geplant. Bauplätze seien verkauft, es gebe gute Einnahmen bei den Gewerbesteuern. „Aber wir können Großprojekte nicht mehr stemmen ohne Kreditaufnahmen“, sagt Löffler – er denke da wie ein Privatmann: „So aus dem Vollen schöpfen kann man auch nicht.“ Insgesamt bilanziert er mit Blick auf den Rat: „Wir haben Harthausen nach vorne gebracht und vieles auf die Beine gestellt.“ Als Beispiel dafür nennt er den 900.000 Euro teuren Umbau des Alten Schwesternhauses zum zweiten Standort des Kindergartens St. Dominikus. Das Haupthaus der Kita in der Speyerer Straße ist erst 1994 gebaut worden. „Wir sind von der räumlichen Situation her gut aufgestellt“, sagt er, „wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“ Allerdings müsse sich die katholische Kirche als Träger finanziell stärker am Personalkostenanteil beteiligen. Die betreuende Grundschule werde so gut angenommen, dass die Eltern gar keine Ganztagsschule mehr wünschten. Grund: In der betreuenden Grundschule seien die Eltern flexibler, könnten das Kind auch mal früher abholen. Beim Gang durch die Grundschule zeigt Löffler den sehr modernen Musiksaal („Irgendwann muss man auch mit der Zeit gehen“) und erklärt, dass die in die Jahre gekommene Einrichtung der Schul-Mensa erneuert werden müsse: „Da muss eine gescheite kleine Küchenzeile rein.“ Das Jungenklo (das früher fürchterlich gestunken habe) ist hergerichtet worden, der Kanal auf dem Schulhof wird gemacht werden müssen: „Die Rohre sind durch die Platanen eingewachsen.“ Löffler würde gerne den Schulgarten vergrößert sehen, fügt er an. Das Ferienprogramm, das die Verbandsgemeinde-Jugendpflege in den Oster- und Herbstferien anbiete, sei eine super Sache, findet der verheiratete Vater einer Tochter und eines Sohns. Beim Stichwort Infrastruktur nennt Löffler anstehende Arbeiten in der Heilsbruckhalle: „Bei der Lüftungsanlage werden wir was machen müssen.“ Baugebiete würden in nächster Zeit nicht ausgewiesen: „Da muss man behutsam vorgehen“, sagt er. Im Inneren des Dorfes gebe es außerdem viele Lehrstände. Beim Punkt Seniorenbetreuung sagt Löffler: „Im Seniorenbereich werde ich dranbleiben. Es muss kein riesen Seniorenheim sein, aber etwas, was dem Bedarf angepasst ist.“ Wie berichtet, gab es in Harthausen Pläne, ein Heim in der Nähe des Friedhofs zu errichten. Allerdings hat sich der Investor zurückgezogen, nachdem der Kreis verdeutlicht hat, dass die Gegend überversorgt sei mit Seniorenheim-Plätzen. Die Arbeit der mehr als 20 Vereine in Harthausen halte er für sehr wichtig, deswegen engagiere er sich auch im Ortskartell, sagt der 43-Jährige. Beim Punkt Alter Bahnhof wird wohl noch etwas Wasser den Hainbach hinabfließen, bis dort ein kulturelles Schmuckstück eingeweiht werden kann: Zuerst müsse das Dorferneuerungskonzept fortgeschrieben werden, weil die Bezuschussung über die Dorferneuerung laufen soll, berichtet Löffler. Und dafür seien Bürger- und Ämterbeteiligung vorgesehen. (snr)

x