Speyer Große Vielfalt für Hilfe und Werte
800 Jahre alt ist der Dominikanerorden in diesem Jahr geworden. Grund genug zum Feiern für die beiden Orden der Dominikanerinnen in Speyer. Vieles, was das Institut St. Dominikus in früheren Zeiten einfach mit den eigenen Kräften der Ordensschwestern geleistet hat, ist mittlerweile in die Form einer Stiftung übergegangen, um das Überleben der Einrichtungen zu sichern. Denn auch diesem Orden fehlt es an Nachwuchs So war es folgerichtig, den „Tag der Stiftungen“ zu feiern.
Eigentlich ist der bundesweit für den 1. Oktober geplant, aber bei den Einrichtungen der St. Dominikusstiftung war es unmöglich, die Verantwortlichen zu diesem Termin unter einen Hut zu bekommen, daher die Terminänderung und die Einladung für Samstag. Die Dominikusstiftung vereint unter ihrem Dach die St. Dominikus Krankenhaus- und Jugendhilfe gGmbH und die Gemeinnützige St. Dominikus Schulen GmbH, die mit 1500 Beschäftigten direkter Träger von elf Einrichtungen sind, Krankenhäuser, Kinderheime, Schulen und andere überall im Bistum. In Speyer gehören dazu vor allem Schulen, das Nikolaus-von-Weis-Gymnasium und die Nikolaus-von-Weis-Ganztagsschule und das Edith-Stein-Gymnasium und die Edith-Stein-Realschule. „Arme Schulschwestern“ hieß das Institut früher. Den Stiftungsvorstand bilden Generalpriorin Sr. Gertrud Dahl und Generalvikarin Sr. Gisela Bastian, Weihbischof Otto Georgens, Ministerpräsident a.D. Bernhard Vogel, Geschäftsführerin Snjezana Gorickic, und der Justiziar des Caritasverbandes, Dietrich Liebhaber. Die einzelnen Einrichtungen stellten sich an Ständen führte im Hof vor. Schwester Carola präsentierte mit einem Rundgang den Gästen die heutige Anlage, die sich gegen früheren Zeiten zwar verkleinert hat, aber immer noch imponierend ist. „Wir waren früher ja fast komplett autark“, erzählte Schwester Carola. „Nicht nur hatten wir eine viel größere Landwirtschaft auch mit Vieh zu bestellen, sondern auch Bäckerin, Metzgerin, eine Schuhmacherin unter uns, eben alles, was man braucht. Das einzige, woran ich mich nicht erinnern könnte, ist eine eigene Schreinerin.“ In einer Gesprächsrunde interviewte Moderator Rüdiger Pfeiffer Geschäftsführer der der Krankenhaus- und Jugendhilfe gGmbH, Marcus Wiechmann, Vorstandsmitglied Liebhaber vom Caritasverband der Diözese, und Armin Altmeyer, Geschäftsführer der Gemeinnützigen St. Dominikus Schulen GmbH. Von Wiechmann wollte er vor allem wissen, wie sich die kirchlichen Krankenhäuser von den anderen unterscheiden. „Früher war das natürlich einfacher, da ging man ins Krankenhaus und begegnete den Nonnen“, meinte der. „Aber wir versuchen, neben den konkurrenzfähigen fachlichen Leistungen, den ,Spirit’ der Gründerinnen aufrechtzuerhalten, etwa im Umgang miteinander und mit den Patienten.“ Dietrich Liebhaber verwies auf die Konkurrenzsituation: „Unser Personal hat Berufe, die äußerst gesucht sind: Ärzte Krankenschwestern, Erzieherinnen. Wir müssen vermitteln, dass wir ein Umfeld bieten können, in dem es sich lohnt, zu arbeiten.“ Armin Altmeyer verwies für die Schulen darauf, dass es dort eben nicht nur um reine Wissensvermittlung gehe, sondern um „eine umfassende Vermittlung von Werten in der Erziehung“.