Speyer Geld für Holz und Abwasser

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Ein Jahr mit besonders viel Investitionsbedarf steht den Entsorgungsbetrieben Speyer (EBS) bevor. Schwerpunkte: Kläranlage, Pumpwerke und Grüngutaufbereitung. 8,4 Millionen Euro fallen voraussichtlich an. Der Wirtschaftsplan ist kommenden Donnerstag Thema im Stadtrat.

Eine komplett neue Anlage wird dem Plan zufolge am Fuß des Müllbergs gebaut: Zwischen „Silexstraße“ und dem derzeitigen Abfallwirtschaftshof soll für 555.000 Euro eine Fläche befestigt und überdacht werden. Darauf sollen Holzhackschnitzel als Schüttgut gelagert werden. Hintergrund ist, dass die EBS für die Entsorgung von Grüngut und Altholz zuletzt Zuzahlungen leisten musste, die Stadtwerke – ihre Muttergesellschaft – aber gleichzeitig Bedarf an dem Brennmaterial unter anderem für eine Heizanlage auf dem Normand-Gelände haben. Die Investition ermögliche es, sich vom unbeständigen „Marktgeschehen teilweise abzukoppeln“, so die Überlegung. Zunächst sei über andere Investoren nachgedacht worden, jetzt wollten die EBS selbst tätig werden, um möglichst flexibel zu sein. Die neue Anlage sei zur Trocknung vor dem Häckseln gedacht, erläutert Firmensprecherin Angela Sachweh. „Das getrennte Sammeln von Holzigem und Krautigem üben wir ja schon mit den Speyerern.“ Einigen Investitionsbedarf gibt es bei den Pumpwerken. Besonders im Fokus: die Anlage „Alte Kläranlage“ nördlich des Domgartens. Hier waren 2015 die Pumpen ausgefallen, worauf die EBS mit Leih-Pumpen reagierten und nach eigener Mitteilung – auch aufgrund der trockenen Wetterlage – größere Beeinträchtigungen verhinderten. Nun ist aber ein Umbau der Anlage geplant, der auf 290.000 Euro geschätzt wird. Dabei werde der relativ flache Pumpensumpf tiefergelegt, was in der Bauphase auch eine Grundwasserabsenkung erforderlich mache, sagt Sachweh. Mit der Maßnahme solle auch erreicht werden, dass das Abwasser aus dem Bereich der Rheintorstraße und der Straße an der Sonnenbrücke besser abläuft und nicht so weit eingestaut wird wie bisher. Sachweh: „Es gab im Sommer wiederum Beschwerden der Anwohner wegen Geruchsbelästigungen.“ Modernisierungen an weiteren Pumpwerken schlagen voraussichtlich mit knapp 300.000 Euro zu Buche. Sieben Millionen Euro fließen laut Plan in die Abwasserentsorgung. Es sind zahlreiche Modernisierungen notwendig. Ein großer Brocken ist – wie berichtet – eine Kapazitätserweiterung bei der Kläranlage, die über eine besondere Methode der Vorreinigung von Prozesswasser mit Stickstoff erreicht werden soll. Sachweh: „Die Grobplanung ist fertig, die Genehmigung da, jetzt kann die Ausführungsplanung begonnen werden.“ In einem Jahr soll die Anlage aufgerüstet sein, um Speyers Baugebiete anschließen zu können. Der Wirtschaftsplan umfasst 16,2 Millionen Euro. Eingeplant ist ein Verlust von 1,33 Millionen (2016: 1,16 Millionen). Eine Ursache laut EBS: „hohe Investitionen in die Kläranlage und das Leitungsnetz“. Termin Stadtratssitzung am Donnerstag, 15. Dezember, 17 Uhr, Maximilianstraße 12. Weitere Themen (Auswahl): Beschlussfassung Stadt-Haushalt, Stolpersteine. |pse

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