Speyer Für deutsche Meisterschaft wieder vor die Tür

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SPEYER. Für ein Großereignis des deutschen Gewichthebersports hat der AV 03 Speyer gestern wieder ein 1000-Personen-Zelt auf seinem Vereinsgelände aufgeschlagen – wie schon am 7. Mai 2011, als das Dreierfinale um die nationale Mannschaftsmeisterschaft mit dem ersten Titeltriumph der Speyerer geendet hatte. Am Samstag (17 Uhr) kämpfen der Ausrichter, SV Germania Obrigheim und der Berliner TSC um den 91. Titel seit 1922.

Der Verein geht also wieder vor seine Tür. Dort steht nun das gewaltige 700-Quadratmeter-Zelt mit den Ausmaßen 35mal 20 m, geliefert vom Alzeyer Getränkeservice und Zeltverleih Hans Häfner. Diese Firma baute es auf und schlägt es am Dienstag auch wieder ab. Sechs Spezialisten, darunter Firmenchef Jochen Häfner und sein Sohn Philipp, legten gestern Hand an. Nach sechs Stunden standen die mit 80 Stabankern auf dem asphaltierten Vereinsparkplatz befestigten Aluminiumträger und -verstrebungen samt darübergezogener Plane. An der AV-Großveranstaltung beteiligen sich etwa 60 Helfer, darunter die Montierer der vom AC Forst zur Verfügung gestellten Heberbühne mit den Ausmaßen sechsmal sechs m. Am Projekt beteiligen sich auch Speyerer Feuerwehrleute. Sie wachen in den Abend- und Nachstunden über die mit erheblicher Elektrotechnik ausgestattete Wettkampfstätte. Als Ehrengäste lud der AV Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Vertreter der Sportbünde, Oberbürgermeister Hansjörg Eger, Bürgermeisterin Monika Kabs und Beigeordnete Stefanie Seiler ein. Ausverkauft ist das Großzelt bis jetzt nicht. Die nicht eben geringen Kosten von rund 32.000 Euro für das Zelt, in dem die Speyerer die vierte deutsche Meisterschaft und dritte hintereinander anstreben, hätte sich der Athletenverein sparen können, wenn es in Speyer eine fürs Gewichtheben geeignete Sporthalle gäbe. Die vereinseigene große Trainingshalle fasst lediglich 300 Zuschauer. Die benötigte Halle gibt es aber nicht, bedauert der AV-Ehrenvorsitzende Friedel Hinderberger planerische Versäumnisse der Stadt in der Sporthallen-Vergangenheit. Die wegen ihrer Geräumigkeit in Aussicht genommenen Sporthallen Ost und Nord kämen nach Auskunft der städtischen Bauabteilung ebenso wenig für Gewichtheben in Frage wie das Judomaxx. Dort sei zwar eine für den Aufbau einer Gewichtheberbühne geeignete Bodenvorrichtung vorhanden, aber der Hallenboden halte eine Belastung nur aus, wenn er geschützt sei, das bedeutet, mit Matten belegt, erläutert Hinderberger im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Den Hallenboden zu belasten, sei aber am Gewichtheber-Finaltag unumgänglich, zudem: „Die Hallentribüne im Judomaxx ist mit einem Fassungsvermögen von 300 Zuschauern viel zu klein.“ Auch aus einem anderen Grund ist das Judomaxx fürs Gewichtheberfinale nicht geeignet. Zwar verfügt diese städtische Halle anders als die Ost- und die Nord-Halle über einen großen Gymnastikraum, in dem sich die Athleten auf den Wettkampf vorbereiten können. Doch der ist fürs Gewichtheben ebenfalls unbrauchbar. Denn zum Warmmachen gehören in dieser Sportart Leistungstests mit voll belasteten Hanteln. Deren Absetzen auf spezielle Matten hält ein herkömmlicher Hallenboden aus Holz- oder Kunststoff nicht aus. Die Misere des AV Speyer veranlasste sogar die TSG Haßloch, ihr Sportzentrum des Großdorfs für 1500 bis 2000 Euro Miete anzubieten. Wie berichtet, lehnte der Athletenverein dieses Angebot in einer diskussionsreichen Versammlung ab. Die Überlegung Friedel Hinderbergers, ob sich die Stadt an den zusätzlichen Finalkosten des Athletenvereins beteiligen sollte, ist wohl theoretischer Art. Bericht im Sport folgt Vorverkauf Nicht reservierter Steh- oder Sitzplatz (20 Euro), reservierter Sitzplatz (35 Euro) in der AV-Gaststätte in der Raiffeisenstraße und Bäckerei Jürgen Müller, Birkenweg 3, Speyer; VIP-Karten, 60 Euro, nur über E-Mail an gewichtheben@AV03-Speyer.de.

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