Adventskalender Füllung hält den Vorweihnachtsstollen frisch

Bild 1: Süße Decke: Bäckermeister Frank Hartmann bestäubt den Vorweihnachtsstollen mit Puderzucker.
Bild 1: Süße Decke: Bäckermeister Frank Hartmann bestäubt den Vorweihnachtsstollen mit Puderzucker.

In vielen Adventskalendern verbirgt sich Süßes. Geschäfte in Speyer und Umland bieten Leckereien, die nicht alle in die 24 Türchen passen, aber bis weit nach Weihnachten reichen würden. Der „Süße Adventskalender“ der RHEINPFALZ macht deshalb jeden Tag Appetit.

„Christstollen? Ja eigentlich gerne. Aber ich mag weder Zitronat, noch Orangeat.“ Dieser Stoßseufzer eines Kunden ist vor vielen Jahren die Anregung für die Suche nach einer süßen Spezialität in Hartmanns Backstube in Schwegenheim. Ergebnis: der „Vorweihnachtsstollen“. Dieses Gebäck in der typischen Stollenform ist allein von dünnen Adern aus einer Masse von gemahlenen Haselnüssen durchzogen. Obendrauf trägt es eine Puderzuckerdecke.

„Das ist im Grunde ein ganz normaler Stollenteig aus Mehl, Zucker, Eiern, Milch, Gewürzen, Zimt und natürlich Marzipan, das im Teig verarbeitet wird. Darauf wird die Füllung gestrichen, gerollt und dann eingeschlagen“, verrät Bäckermeister Frank Hartmann. Details bleiben Backstubengeheimnis des 54-Jährigen, der mit seiner Frau Christiane (50) das Unternehmen führt. Verkauft wird das leckere Kunstwerk nach Gewicht. Das Kilogramm kostet 10 Euro. Insgesamt zogen die Preise im Dezember bei Hartmanns leicht an. „Die Rohstoffe haben sich alle verteuert. Mehl hat jüngst zweimal aufgeschlagen. 100 Kilo kosten jetzt 50 statt 37 Euro wie vor Monaten“, sagt der Bäcker. 80 Tonnen Mehl werden im Jahr verarbeitet.

Nachfrage ab Allerheiligen

Hartmanns Vorweihnachtsstollen, mitkreiert von Vater Heinz (81), steht neben einem breiten Sortiment hoch in der Gunst der Kunden. „Ab Allerheiligen setzt die Nachfrage ein“, berichtet das Inhaber-Ehepaar. „Es gibt richtige Fans, die gleich mehrere der Stollen bestellen.“ Heute ist die Bäckerei Arbeitsplatz für 20 Menschen. In der Backstube beginnt der Arbeitstag morgens um 3 Uhr. Für den Chef endet er „nicht vor 14 Uhr“. Er sagt: „Für die Weihnachtsbäckerei müssen wir uns die Zeit stehlen neben dem üblichen Programm.“ Eine Sonderschicht Plätzchen backen sei hin und wieder fällig. Aber für zufriedene Kunden lohne sich der Einsatz. Und auch der Bäckerfamilie schmecke der Vorweihnachtsstollen – sogar nach dem Fest: Die Füllung hält ihn frisch.

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