Speyer Elfter Orgelspaziergang

Orgel der Gedächtniskirche.
Orgel der Gedächtniskirche.

Der elfte Orgelspaziergang ist ein Dreistationenweg ohne Dreifaltigkeitskirche. Dafür spielen in der Gedächtniskirche zwei Interpreten an zwei Instrumenten.

Außen vor bleiben muss beim elfen Orgelspaziergang am 7. Mai durch die Kirchen der Kernstadt allerdings die Dreifaltigkeitskirche, deren nicht mehr spielbares Instrument hinter dem historischen Prospekt derzeit noch auf seine Nachfolgerin wartet.

Deshalb haben die Organisatoren, die Ökumenische Kantorengemeinschaft Speyer, das Auftaktkonzert in der Gedächniskirche - Beginn ist um 14 Uhr – auf 45 Minuten erweitert. Konzertiert wird alternierend zwischen Empore und Chor; Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger wirkt an der großen Kleuker-Orgel und Domorganist Markus Eichenlaub an der neuen Klais-Orgel hinter dem Altarretabel. Präsentiert werden Werke von Dieterich Buxtehude, Beethoven und Marco Enrico Bossi, außerdem von Max Reger, dem Geburtstagsjubilar dieses Jahres zum 150. Wiegenfest. Im Zentrum der Werkfolge steht Johann Sebastian Bachs berühmte Toccata d-Moll BWV 565.

Apartes Programm

Als nächste Etappe des Spaziergangs lockt die Wilbrand-Orgel der Kirche St. Joseph. Dort spielt Elmar Werel ein überaus apartes Programm mit Werken des zeitgenössischen Briten Craig Sellar Lang sowie von Camille Saint-Säens, Johann Pachelbel und Louis J. Alfred Lefébure-Wély, einem bedeutenden Vertreter der romantischen französischen Orgelschule. Der 1971 in Saarburg geborene Werel ist Meisterschüler von Markus Eichenlaub und betreut regelmäßig Gottesdienste an verschiedenen Speyerer Kirchen.

Da die neue Orgel der Dreifaltigkeitskirche noch im Aufbau ist, geht es anschließend direkt zum Dom, wo Christoph Keggenhoff, zweiter Domorganist und Orgelsachverständiger der Diözese, sich ab 16 Uhr auf der Orgelbank der Seifert-Orgel auf der Westempore einrichtet. Sein Programm beinhaltet unter anderem Kompositionen von Dietrich Buxtehude, Ludwig van Beethoven und zum prachtvollen Abschluss die „Große Orgelsonate aus C-Dur“ von Justus Heinrich Knecht.

Spenden für St. Bernhard-Orgel

Wie stets kommt der Spendenerlös der Kurzkonzerte, die ehrenamtlich durch die Organisten bestritten werden, einem Benefizzweck zugute. Diesmal fließt die Summe der Orgel in der Friedenskirche St. Bernhard - Symbol der Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland - zu. Das 1958 eingeweihte dreimanualige Instrument aus der Speyerer Firma Wolfgang Scherpf sei „in die Jahre gekommen“, so Markus Eichenlaub, benötige dringend eine gründliche Ausreinigung und Ersatzmaterialien im technischen Bereich.

Derzeit wird das Instrument durch die Bonner Orgelmanufaktur Klais restauriert und soll zudem eine moderne Setzeranlage erhalten, die Klangwechsel für Spielerinnen und Spieler künftig einfacher und vielfältiger bewerkstelligen lässt. Beim Orgelspaziergang im kommenden Jahr, so versprechen die Kantoren, werde St. Bernhard dann in den Stationenkanon einbezogen und das restaurierte Orgel-Werk der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

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