Speyer Eingekreist:

Hin zur papierlosen Verwaltung – die Kreisverwaltung ist da offenbar fortschrittlich. Ein Neuhofener Bürger hatte das Bedürfnis, den im Moment noch aktuellen Haushaltsplan zu erhalten. Darauf habe er aus der Verwaltung den Bescheid bekommen, dass dies 50 Euro koste, klagte er bei der Einwohnerfragestunde zu Beginn der jüngsten Kreistagssitzung. Landrat Clemens Körner klärte auf: Den gibt es wohl nicht mehr auf Papier, „den hat jeder im Computer, damit wird ja geschafft“. Wahrscheinlich müsste das Zahlenwerk deshalb noch mal extra gedruckt werden, und das kostet dann natürlich. Für den Bürger gibt es dennoch eine Lösung: „Kommen Sie zu mir, ich leihe Ihnen mein Exemplar“, versprach Waldsees Verbandsbürgermeister Otto Reiland (CDU). Bevor es zum Altpapier kommt, denn bald schon stehen wieder Haushaltsberatungen an. Dann gibt es den neuen Plan wieder frisch gedruckt. (umi) Kurzzeitig die Fraktion gewechselt hat Sozialdemokratin Friederike Ebli bei der Kreistagssitzung am Montag – zumindest räumlich und auch nicht ganz freiwillig. Denn als sie nur einige Minuten nach Beginn der Sitzung im Ratssaal eintraf, war in den Reihen der SPD schlicht kein Stuhl mehr frei. Die Landtagsabgeordnete jedenfalls fackelte nicht allzu lange und setzte sich dorthin, wo noch ein Platz frei war – zu den Grünen. Unter modischen Gesichtspunkten passte das, trug sie doch wie Ilona Volk (Grüne) einen roten Blazer. Aber da war ja noch ein Kavalier: Eblis Fraktionskollege Hubert Boßle aus Schifferstadt räumte seinen Platz in der ersten Reihe für Ebli und holte für sich einen weiteren Stuhl. Die Leichtigkeit, mit der er diesen hochstemmte und über die Köpfe der anderen hinwegtransportierte, brachte ihm ein augenzwinkerndes Lob von Landrat Clemens Körner ein: „Hubert Boßle, der Kran von Schifferstadt“. (umi) Namen, Namen, Namen und noch mal eine Namensliste: Eine Menge von Ausschüssen, Beiräten, Kuratorien und ähnliches ist nach so einer Kommunalwahl immer wieder neu zu besetzen. Und der Kreistag ist noch immer nicht fertig damit. Denn weil in der Sitzung des Gremiums am Montag offenbar nicht damit gerechnet wurde, dass es im ein oder anderen Fall mehrere Kandidaten geben könnte, gab es keine Vorbereitungen für eine schriftliche Abstimmung. Dabei waren Kandidatenvorschläge zum Teil vorher eingereicht worden. Sei’s drum – nun muss bei der nächsten Sitzung des Kreistags im Dezember die Wahlkabine aufgebaut werden. Dann kann auch ein Antrag der FDP zum Thema Kreiswohnungsverband behandelt werden – der wurde laut Landrat Clemens Körner diesmal bei der Zusammenstellung der Tagesordnung vergessen. (umi)

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