Speyer Eine Million für bessere Jobs
Der Fördermittelbescheid für das Bundesprogramm Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (Biwaq) für Langzeitarbeitslose sowie für Flüchtlinge in Speyer-West liegt der Stadt vor. Das haben Projektleiter Steffen Schwendy und Dominik Hahn von der Stadtverwaltung dem Sozialausschuss am Mittwochabend mitgeteilt und über den aktuellen Sachstand berichtet.
60 Prozent Ausländeranteil, zahlreiche Alleinerziehende und Langzeitarbeitslose und fehlende Nahversorgung machten den Handlungsbedarf im westlichen Stadtteil deutlich, erklärte Hahn. Das im Mai gestartete und bis Ende 2018 im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ laufende Projekt „Dienstleistungszentrum Speyer-West – Soziale Teilhabe in sinnvollen Jobs“ sei mit 1,01 Millionen Euro finanziert. Fördergelder gibt es demnach maßgeblich aus Bundes- und Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie knapp 20.000 Euro Eigenanteil der Stadt. Projektpartner sind der Verein zur Förderung der beruflichen Bildung (VFBB), Gabis, Gewo-Wohnen und -Leben, Jobcenter, Agentur für Arbeit, Beirat für Migration und Integration sowie Akteure vor Ort. Das Büro Stadtberatung Fries begleite das Projekt, das auf 280 Teilnehmer ab dem 27. Lebensjahr ausgelegt sei, sagte Schwendy. Die Stadt koordiniere, der VFBB qualifiziere, berate und vermittle die Teilnehmer. Qualifiziert würden sie in den Bereichen Hauswirtschaft, Einzelhandel, Garten- und Landschaftsbau, Gastgewerbe, Kunden- und Personalbetreuung, Textilreinigung sowie Maler- und Lackierer-Handwerk. In der Lessingstraße solle es ein „Joblokal“ geben, so VFBB-Geschäftsführerin Doris Eberle auf Anfrage. Dort könnten die Kompetenzen der Teilnehmer ermittelt werden. Auch Bewerbungstraining und Vermittlung in Praktika, Arbeit oder Ausbildung sei dort geplant. Ebenso biete der Verein dem Arbeitsalltag angepasste Sprachkurse und weitere Schulungen für Asylbewerber aus dem Quartier an. Ein von Flüchtlingen organisiertes Caféangebot sei in der Quartiersmensa geplant. „Projektbezogene Stellen und Arbeitsplätze sollen entstehen“, wies Schwendy auf Ziele hin, die noch konkretisiert werden müssten. Dazu werde auch die Vernetzung mit Speyerer Unternehmen weiter ausgebaut. Eine Entscheidung über die angekündigte Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes in der Lessingstraße sei noch nicht gefallen, informierte Schwendy. „Jede zeitliche Aussage über den Einzug eines Lebensmittelmarktes wäre reine Spekulation“, räumte er ein. (kya)