Speyer Ein Geschäft arbeitet mit Lakritz gegen den Trend

Lecker: Lakritz in der Korngasse.
Lecker: Lakritz in der Korngasse.

Kennen Sie die Lakritzgrenze? Angeblich liegt die bei Aachen in Nordrhein-Westfalen: Die Gebiete nördlich sind quasi besessen von Produkten auf der Basis des Wurzelextrakts des Echten Süßholzes, südlich davon ist der Appetit darauf deutlich geringer. Betina Matthes kennt diese Unterscheidung und arbeitet bewusst gegen den Trend. In ihrem Teehaus & Galerie in der Speyerer Korngasse gibt es eine – zumindest für eine Stadt südlich des Lakritzäquators – überraschend große Auswahl der nicht nur als Süßigkeit erhältlichen Speise.

In großen Körben vor dem Eingang des Geschäfts wird zum Beispiel Lakritz aus Holland, Finnland, Schweden oder Dänemark angeboten. Der Kenner greift gerne zu, versichert Mathes: „Lakritz verkaufe ich gut.“ Sie habe das breite Sortiment vor einigen Jahren aufgenommen: „Man muss mal was probieren.“ Bei der Nachfrage spüre sie, dass längst auch viele Leute in Speyer wohnten, die nördlich des besagten Äquators aufgewachsen sind. „Im Norden gibt es ganze Geschäfte, die nur Lakritz anbieten“, so Matthes. Nach deren Vorbild hat sie zum Beispiel auch Liköre oder Salze auf dieser Basis im Angebot – im Fall des Teehauses aber als „Nische“.

Wie es mit der Lakritz-Zukunft in Speyer aussieht, kann und will Matthes nicht versprechen: Sie und ihr Partner sind altersbedingt schon länger auf der Suche nach Nachfolgepächtern für das denkmalgeschützte Gebäude. „Es muss von beiden Seiten passen“, ordnet sie ein. Und: Dass künftig auch Lakritz verkauft wird, sei dabei keine Voraussetzung.

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