Speyer Diebstahl von Piaggio des Kinder- und Jugendtheaters: Eine affige Angelegenheit

Unentbehrlich: Für den Piaggio Ape des Kinder- und Jugendtheaters Speyer gibt es keinen Ersatz.
Unentbehrlich: Für den Piaggio Ape des Kinder- und Jugendtheaters Speyer gibt es keinen Ersatz.

Er ist nicht bloß ein Nutzfahrzeug. Nein. Sein Wert erschöpft sich nicht darin, dass für ihn keine Gasse zu eng, kein Parkplatz zu klein und keine Last zu schwer ist. Er ist mehr, viel mehr. Der Piaggio Ape ist das Maskottchen des Kinder- und Jugendtheaters, wie Nicole Schneider, langjährige Mitarbeiterin des Hauses, auf Anfrage der RHEINPFALZ mitteilt. Umso größer war der Schreck, als der liebgewonnene „Affe“, wofür Ape im Englischen steht, plötzlich weg war: gestohlen!

Zum Glück gibt es für einen solchen Fall Facebook, sagt Schneider. Denn auf den Aufruf des Theaters bei dem sozialen Medium hin, haben sich zig Speyerer gemeldet, die den blauen Piaggio Ape mit seitlichen Plakathaltern und weiteren unverwechselbaren Erkennungsmerkmalen an verschiedenen Orten in der Stadt gesehen haben. „Der unbekannte Dieb hat wahrscheinlich kalte Füße bekommen und unseren Piaggio stehen lassen“, erklärt sich die Künstlerin, dass sich das Maskottchen von da an in der Poststraße nicht mehr von der Stelle rührte. Gesichert und abgefahren wurde der teure „Affe“ dort vom Piaggio Point Speyer, wie dessen Mitarbeiter Matthias Schalk auf Anfrage bestätigt. „Unser Praktikant hat ihn dort zufällig stehen sehen“, sagt er.

Von Diebstahl per Facebook erfahren

Der treue Theater-Diener, wie es das dreirädrige Fahrzeug durchaus verdient hat genannt zu werden, war nämlich zur Reparatur gewesen, wie Schneider informiert, bei eben diesem Piaggio Point in der Auestraße. Bis er dort vom nicht umzäunten Gelände gestohlen worden ist. Wann genau? Das weiß weder Schalk und noch weniger Schneider. Die Theatermitarbeiterin hat von dem Diebstahl selbst per Facebook erfahren, wie sie sagt. Das war am Montag, 3. August. „An dem Tag wollte Theaterleiter Matthias Folz unseren Piaggio abholen, aber er war weg“, berichtet Schneider. Beim Piaggio Point habe man die Tat bis dahin nicht bemerkt gehabt, aber ein Mitarbeiter habe ihr zugesagt, dass man nun eine Anzeige bei der Polizei stellen werde.

„Am Dienstag, 4. August, zur Mittagszeit rief ich bei der Polizei Speyer an und fragte nach, ob man unseren Piaggio Ape schon sichergestellt habe. Doch die Polizisten wussten von dem Diebstahl noch gar nichts. Es lag noch keine Anzeige vor“, erinnert sich Schneider. Doch die Beamten versicherten ihr, der Sache nachzugehen. „Zwei, drei Stunden später erhielt ich einen Anruf von der Polizei mit der Nachricht, dass unser Piaggio Ape wieder da ist“, sagt die Künsterlin. Die Beamten seien direkt zum Piaggio Point gefahren und hätten dort die Geschichte mit dem Praktikanten in der Poststraße in Erfahrung gebracht.

Fast auch noch ein zweiter „Affe“ gestohlen

„Am Zündschloss waren Kratzspuren“, sagt Schalk. Ansonsten sei das Fahrzeug unversehrt. „Wir haben es vom Theater bekommen, um ein Blech anzubringen, das tropfendes Öl auffängt. Das ist erledigt“, informiert er. Fast wäre noch ein zweiter „Affe“ beim Piaggio Point geklaut worden, „der war schon zum Abtransport bereitgestellt. Drei Männer reichen, um ihn zu tragen“.

Nicole Schneider sagt, dass man auf Hinweise auf den Dieb des Piaggio hofft. „Als Belohnung bei Ergreifung des Täters gibt es von uns eine Freikarte für die Premiere von ,Das letzte Schaf’, unser Weihnachtsstück, am 27. November“, sagt sie. Dann hätte die affige Angelegenheit auch etwas Gutes an sich gehabt.

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