Speyer Die Wundertüte aus dem Reffenthal

Hochleistungssport: Leo Wels, Ole Bartenbach, David Martirosyan, Nicolas Bohn und Alexander Martirosyan (von links) von der RG S
Hochleistungssport: Leo Wels, Ole Bartenbach, David Martirosyan, Nicolas Bohn und Alexander Martirosyan (von links) von der RG Speyer.

«Speyer.» Die Strecke dort kennt keiner. Aber alle wissen: Sie ist windanfällig. Trotzdem geht die Gruppe zuversichtlich in insgesamt sieben Wettbewerbe an vier Tagen. Julia Hoffmann aus dem Trainergespann ist guter Dinge. Sie selbst kennt das brandenburgische Wasser. „Es kann sehr stürmische Tage geben“, sagt sie. Ebenfalls eingestellt ist sie auf weniger spannende Wettkampf-erlebnisse für die Betreuer: „Wir können nicht mit dem Rad nebenherfahren, sondern sehen nur die letzten 200 Meter.“ Bestens vorbereitet sieht sie die jungen Sportler in jedem Fall. „Sie haben seit August vergangenen Jahres auf die DM hintrainiert und in den zurückliegenden Wochen die ersten Vorbereitungswettkämpfe in München, Köln und Gent in Belgien absolviert“, berichtet sie. Den Leistungsstand riefen die Ruderer dabei ab. Leo Wels, Jahrgang 2004, ist der jüngste Starter aus Speyer. „Er hat mit Abstand die meiste Konkurrenz“, kündigt Hoffmann an. „In den letzten Tagen habe ich intensiv trainiert“, teilt Wels mit, auf den die erste DM-Teilnahme wartet. Und: „Ich muss auf die Ernährung achten, weil ich im Leichtgewichts-Einer starte.“ Bei den Junioren B U17 (unter 17 Jahre) heißt das genau. Direkte Platzierungsziele nennt Wels nicht: „Ich schaue, was geht.“ Hoffmann grenzt es ein: „Mit der Top 20 wären wir schon zufrieden.“ Wels tritt zudem gemeinsam mit Ole Bartenbach und Alexander Martirosyan im Junioren-Achter B U17 in einer Renngemeinschaft an. „Das ist die Bootsklasse schlechthin“, erklärt die Trainerin. Mit starken Mitbewerbern, entsendet von Sportinternaten, sei zu rechnen. „Im Achter werden wir uns viel Mühe geben. Aber ich bezweifle, dass wir einen großen Treffer landen“, meint Martirosyan. Anders hält er es in Bezug auf den Vierer ohne Steuermann, den er mit Bartenbach und Sportlern aus Treis-Karden besetzt: „Hier haben wir Chancen aufs Treppchen.“ Von einem guten Resultat geht auch RGS-Partner Bartenbach aus: „Die Vorbereitung war gut, und wir hatten ein Trainingswochenende.“ Nicolas Bohn hat im Junioren-Einer B U17 – laut Hoffmann eine der anspruchsvollsten Klassen – ein 27-Boote-Feld vor sich. „Ich bin einige Regatten gefahren, habe einmal relativ gut abgeschnitten, einmal aber auch schlecht“, informiert er. Eine Position zwischen eins und zwölf stellt er sich vor. Hoffmann im Gespräch mit der RHEINPFALZ auf dem Trainingsgelände im Reffenthal: „Nico ist eine Wundertüte.“ Während die vier Jungs der U17 über 1500 Meter antreten, bewältigen David Martirosyan (U19) und Alicia Bohn (U23) 2000 m. „Ich habe einen Trainingsplan mit Treis-Karden“, erzählt Martirosyan, der im Leichtgewichts-Junioren-Doppelzweifer A und -Doppelvierer A startet. Kleinere, aber intensivere Einheiten seien zur Vorbereitung genutzt worden. Einen Medaillenplatz erhofft sich Martirosyan. „Wenn es läuft wie erwartet, kommen sie unter die ersten Sechs“, meint Hoffmann. Bei Alicia Bohn, die nur sporadisch in Speyer und vor allem am Stützpunkt trainiert, sieht der Coach im Doppelvierer B auf jeden Fall eine Medaille. Im Einer gehe es um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft.

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