Speyer Die Neulinge greifen nach den Sternen
SPEYER. Jürgen Mohr und Reinhard Köhler steht eine Premiere bevor. Die Judoka des JSV Speyer treten erstmals bei der deutschen Katameisterschaft am Samstag, 5., und Sonntag, 6. Juli, in Erlangen an. Damit haben die beiden ein persönliches Ziel erreicht.
Die Paarungen Thomas Hofmann und Daniel Koliander sowie Michael Klomann und Jörg Gundersdorff nehmen dagegen zum wiederholten Mal an nationalen Titelkämpfen teil. „Wir haben vor drei Jahren angefangen, erst für die Dan-Prüfung trainiert und dann den Entschluss gefasst, weiter Kata zu betreiben“, erzählt Jürgen Mohr (52) im Gespräch mit der RHEINPFALZ über die Entwicklung. Mit Köhler (55) führt er bei der DM eine Katame no Kata vor. Der Erfolg bei der Pfalzmeisterschaft, bei der das Duo den Titel holte, habe den Entschluss bestärkt, einen Schritt weiter gehen zu wollen. Jetzt gehen sie also für den Landesverband Pfalz in Erlangen auf die Matte. Mohr vertritt die Farben des JSV Speyer, Köhler die des BC Zeiskam. „Die DM ist durchaus eine Nummer größer als die Pfalzmeisterschaft“, meint Mohr und erklärt: „Das ist eine Herausforderung für die Nerven.“ Für seinen Partner Köhler steht fest: „Das Ziel ist ganz klar, zu gewinnen. Der Wille muss da sein, und genau so muss man trainieren.“ Durchaus im Klaren ist sich Köhler zwar über das extrem gute Teilnehmerfeld. Doch die Eigenmotivation müsse einfach vorhanden sein. Für Hofmann (50), der sich mit Koliander – mit 42 Jahren der Jüngste der Gruppe – im Kodokan Goshin Jitsu misst, zählt auch bei der DM vor allem eines: „Grundsätzlich wollen wir die Technik verfeinern und verbessern.“ Das sei ein Bonus jeder Meisterschafts-Teilnahme. Köhler bestätigt: „Am Ende steht natürlich die Verbesserung für sich selbst. Man muss die Perfektion im Auge behalten.“ DM-erfahren ist Michael Klomann (50) zwar. Dennoch betont er: „Wir wollen besser werden als die letzten Male.“ Unter die ersten Fünf zu kommen, nimmt er sich mit seinem Partner Jörg Gundersdorff (50) vor – ein durchaus machbares Unterfangen: Zweimal sprang schon die Vizemeisterschaft heraus. „Das bedeutet für uns dranzubleiben, zu üben und die Coolness zu bewahren“, fasst Klomann zusammen. Ein Jahr lang pausierte die Paarung bei der DM. Hofmann greift Letzteres auf: „Eine DM ist eine extrem nervliche Belastung. Die Übungen ohne Fehler durchzubekommen, ist schwierig.“ Nie gefeit seien Sportler, so erfolgreich sie sein mögen, vor Fehlern. Wenngleich Gundersdorff nicht weiß, welche Paarungen in der Kata Kime no Kata mit von der Partie sind, drückt er seine Zuversicht aus: „Ich denke, dass wir zu den Favoriten gehören.“ Morgen Abend treffen die Karateka in Erlangen ein, um bereits „Hallenluft zu schnuppern und am nächsten Tag ausgeruht auf die Matte zu gehen“, wie Hofmann ankündigt.