Speyer Diamantene Hochzeit: Blickkontakt vor erstem Tanz

Gertrud und Heinz Doser haben lange gemeinsam die Reinigung in der Mühlturmstraße geführt.
Gertrud und Heinz Doser haben lange gemeinsam die Reinigung in der Mühlturmstraße geführt.

„Natürlich war es Liebe. Wir haben auch immer an einem Strang gezogen“, sagt Gertrud Doser, die am Mittwoch mit ihrem Ehemann Heinz 60 Jahre lang verheiratet ist. Die diamantene Hochzeit feiern sie mit der Familie und Freunden.

Gertrud Doser ist 1944 im späteren Jugoslawien geboren. Wegen des Krieges zog sie mit ihrer Familie in die Pfalz, genauer nach Dudenhofen. Sie ging dort zur Schule und absolvierte anschließend eine Lehre in einem Lebensmittelgeschäft. Später arbeitete sie im heutigen Kaufhof. Heinz Doser ist 1943 in Speyer-Nord geboren, ein ehemaliger „Siedlungsraiwer“, wie er selbst sagt. „Zu meiner Schulzeit standen damals nur Baracken zur Verfügung, ein einzelner Ofen spendete für die Kinder Wärme“, erinnert er sich. Er absolvierte eine Ausbildung zum Laborfachwerker bei der BASF, einem nicht voll anerkannten Beruf. Daher wechselte er zur Raffinerie in Speyer und bildete sich dort weiter zum Chemielaborant.

Kennengelernt haben sich die Jubilare bei einem Trachtenfest mit Tanz in der Walderholung. Er sei bei einem Spielmannszug gewesen und habe Fanfare gespielt, erzählt Heinz Doser. Dann sei getanzt worden, was er nicht konnte. Doch seine spätere Frau Gertrud habe ihn so freundlich aufgefordert, dass er nicht habe Nein sagen können. So kam es zum näheren Kennenlernen. Zuvor hätten sie aber schon einige Blickkontakte ausgetauscht. 1963 verlobten sie sich und 1964 wurde geheiratet. Gertrud und Heinz Doser haben eine Tochter.

Später entschloss sich das Ehepaar für die Selbstständigkeit. Sie übernahmen die Reinigung in der Mühlturmstraße und arbeiteten dort bis ins Jahr 2000 miteinander. Für diese Arbeit kamen Heinz Doser seine chemischen Kenntnisse zugute. „Einmal erhielten wir einen Anruf, ob wir Tanzkleider mit Pailletten reinigen könnten. Das haben wir ordnungsgemäß erledigt“, berichtet der Jubilar. Mit viel Eigenleistung haben die Eheleute ein Haus gebaut. Für Hobbys hätten sie keine Zeit gehabt. Hobby sei die Arbeit gewesen, erklären die beiden.

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