Speyer Der Bischof am Ölberg und der Dom im Dunkeln

Palmsonntag in früheren Jahren: Bischof Karl-Heinz Wiesemann segnat Palmzweige.
Palmsonntag in früheren Jahren: Bischof Karl-Heinz Wiesemann segnat Palmzweige.

In der Fasten- und Osterzeit gedenkt die Kirche des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu. In Speyer sind damit am Dom als Bischofskirche besonders festliche Gottesdienste verbunden. Vor allem am Karfreitag sind auch Einschränkungen für Besucher der Kathedrale angekündigt.

Ein Passionskonzert der Dommusik am Abend des Samstag, 1. April, ab 19.30 Uhr macht den Auftakt: Das Bistum sieht diesen Termin als musikalische Einstimmung auf die Kar- und Ostertage ein. Mit dem Palmsonntag am 2. April beginnt dann die Karwoche oder Heilige Woche. Für die meisten Gottesdienste ist dann Bischof Karl-Heinz Wiesemann zuständig – und das bringt Besonderheiten mit sich: Das Pontifikalamt am Palmsonntag um 10 Uhr beginnt bei gutem Wetter etwa im Freien, am Ölberg auf der Südseite des Doms. Es folgen eine Prozession durch den Domgarten.

In diesem Gottesdienst werden traditionell auch Zweige von Buchs oder anderem Pflanzengrün geweiht. Einige Palmzweige werden dabei laut Ankündigung des Bistums auf die Gräber der Kaiser und Könige im Dom gelegt – ein Brauch, der bereits für das 15. Jahrhundert dokumentiert ist. Eine einmaliger Termin im Jahr ist am Tag darauf die sogenannte Chrisammesse im Dom: Am Montag, 3. April, werden ab 17 Uhr die für die Sakramentenspendung im ganzen Bistum benötigten heiligen Öle geweiht. Die Priester der Diözese sind zur Mitfeier eingeladen und nehmen das geweihte Öl danach in ihre Pfarreien mit.

Drei heilige Tage

Die heiligen drei Tage, das „Triduum Paschale“, starten mit dem Gründonnerstag, 6. April. Am Morgen um 8 Uhr feiert das Domkapitel im Dom eine Trauermette. Am Karfreitag, 7. April, findet um 8.30 Uhr eine Trauermette statt. Um 10 Uhr lädt die Dompfarrei Pax Christi zu einer Kreuzwegandacht für Kinder in den Dom ein. Um 15 Uhr beginnt die Karfreitagsliturgie mit Bischof Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens, der die Predigt hält. Das Bistum erklärt: „Dieser Gottesdienst ist in seiner Gestaltung einmalig im ganzen Kirchenjahr und folgt einer besonders alten liturgischen Gestaltung.“ An allen Gottesdiensten an den heiligen Tagen sind Gruppen der Dommusik beteiligt.

Am Karfreitag sind auch die Beichtstühlen im nördlichen Seitenschiff des Doms zwischen 11 und 13 Uhr und dann wieder ab 17 Uhr besetzt. Für den touristischen Betrieb bringt das zum Teil Einschränkungen mit sich. Zur stillen Besichtigung ist die Kathedrale am Karfreitag ausschließlich zwischen 13 und 14.30 Uhr geöffnet, dies gilt auch für die Krypta und den ab April grundsätzlich wieder geöffneten Kaisersaal und Turm.

Dom in Dunkelheit

Auf das Leiden und Sterben Jesu folgt an Ostern die Auferstehung. Gefeiert wird diese im Dom mit der Osternacht am Samstag, 8. April, ab 21 Uhr. „Zu Beginn liegt der Dom in völliger Dunkelheit“, so das Bistum. In der Vorhalle werde das Osterfeuer entzündet, bevor mit der Osterkerze das Licht in die Kathedrale hineingetragen werde. Der Bischof werde in diesem Gottesdienst auch eine erwachsene Taufbewerberin in die Kirche aufnehmen. In diesem Gottesdienst erklingt auch erstmals seit Gründonnerstag wieder die am Karfreitag schweigende Orgel des Doms, gespielt von Markus Eichenlaub.

Am Ostersonntag, 9. April, stehen dann noch um 10 Uhr ein Pontifikalamt und um 16.30 Uhr eine Pontifikalvesper auf dem Programm. Am Ostermontag, 10. April, wird um 10 Uhr Weihbischof Otto Georgens ein Pontifikalamt in der Kathedrale feiern.

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