Speyer Das war der Star beim „Tag des offenen Campus“

Kann Musik abspielen und tanzen: Roboter „Pepper“, der zum Innovationslabor der Speyerer Uni gehört.
Kann Musik abspielen und tanzen: Roboter »Pepper«, der zum Innovationslabor der Speyerer Uni gehört.

Einen Blick hinter die Kulissen der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer werfen konnte Interessierte beim „Tag des offenen Campus“ am vergangenen Samstag. Star der Veranstaltung war jemand ganz besonderes.

Der weiträumige Campus der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften (DUV) in Speyer erinnert ein wenig an die amerikanischen Elite-Universitäten, die viele Menschen nur aus dem Fernsehen kennen. Beim „Tag des offenen Campus“ am vergangenen Samstag standen Bierbänke im Schatten der Bäume zum Ausruhen bereit. Es gab Stationen für die Versorgung mit Getränken und Eis, aber das Meiste spielte sich im Inneren der DUV ab.

Auf die zeitlos modernen Gebäude – die meisten sind einstöckige Bungalows – an denen viele verglaste Außenwände die Verbindung zum parkartigen Außengelände mit Brunnen, Blumenbeeten und alten Bäumen herstellen, ist die Universität mit Recht stolz und bot daher am Samstag drei Architektur-Führungen an. Führungen gab es auch durch den Traum einer Bibliothek, die größte Deutschlands zur Verwaltungswissenschaft mit derzeit rund 330.000 Bänden und Fachzeitschriften aus aller Welt. Selbst an diesem Tag waren dort vereinzelt Studierende an ihren Arbeitstischen zu sehen.

Auch Speyer profitiert

In den Hörsälen hieß es „Meet the Prof“: Im Viertelstundentakt stellten sich dort die Lehrstuhlinhaber vor zu den Themen „Was ist Verwaltung und was wird hier gelehrt?“, ganz ohne gegenseitige Berührungsängste. Das sei ein wesentliches Kennzeichen dieser Universität und etwas, das sie von anderen Elite-Ausbildungsstätten unterscheide, erläuterte beim Festakt am Freitag Rektor Holger Mühlenkamp, der großen Wert auf die enge Verflechtung mit der Praxis legte. In Speyer gebe es keine Elfenbeintürme.

Neuestes Projekt für die unmittelbare Wechselwirkung von Forschung und Lehre ist das Innovationslabor auf dem Campus, das es seit 2018 gibt. Mit modernen, oft sehr kreativen Methoden soll hier ein „Wissens- und Ideentransfer für Innovation in der Verwaltung“ , kurz Witi, hergestellt werden. „Witi“ unterstützt Verwaltungen bei aktuellen Herausforderungen und auch die Stadt Speyer hat davon bereits profitiert, etwa in den Projekt „Digital Smart City Speyer“.

Mütter streicheln den Kopf

Andere Projekte untersuchen etwa die Kooperationsmöglichkeiten von Gemeinden und Kreisen, ohne dass sie zu größeren Einheiten fusionieren müssen. Dabei geht es etwa um die Verbesserung von Krisenmanagement und die Möglichkeiten des Transfers zwischen Wissenschaft und konkreten Stadtverwaltungen.

Star dieses Innovationslabors war jedoch Roboter „Pepper“, der samt seinem Betreuer extra für diesen Nachmittag angereist war. 1,20 Meter klein, großäugig, mit weißer Plastikhaut und überaus freundlich, beantwortete er mit nicht endender Höflichkeit Fragen, wobei es vielen Jungs offenbar vor allem darauf ankam, ihn in Verwirrung zu stürzen. Er erklärte: „Ich kann dir sagen, wie das Wetter an einem Ort ist.“ Ein Junge schrie „Buh!“, daraufhin der freundliche Pepper: „Ich kenne diese Stadt nicht. Aber sicher ist es ein netter Ort.“

Pepper konnte auch Rock- und Pop-Musik abspielen, dazu Luftgitarre spielen oder tanzen. Viele kleinere Kinder drückten ihm die Hand und manche erwachsene Mutti konnte nicht widerstehen, ihn am Kopf zu kraulen.

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