Speyer Cornelia Wolff will Ortsbürgermeisterin werden

„Das hat Schwegenheim einfach nicht verdient. Das hat mich betroffen gemacht“, sagt Cornelia „Conny“ Wolff – und kritisiert, dass der Ort oft nur auf politischen Streit reduziert werde. Auch deshalb will sie sich noch mehr für ihr Dorf engagieren und als Parteilose Ortsbürgermeisterin werden.

„Nachdem ich in Schwegenheim aufgewachsen bin, fühle ich mich als Schwegenheimerin“, betont die gebürtige Niedersächsin, die als Zweijährige mit ihren Eltern in den Ort zog, ihn „wachsen gesehen und lieben gelernt“ hat. Dass das Dorf „so viel zu bieten“ habe, „um so viel besser als andere Gemeinden“ sei – dessen ist sich Wolff sicher. Bereits beim Neujahrsempfang 2018 hat sie ihre Überlegung zu kandidieren, „vereinzelt gestreut“ – und sich in der Folgezeit „mit dem Gedanken ernsthaft beschäftigt“ sowie über das Amt informiert. Im Mai fiel die Entscheidung: Wolff hatte festgestellt, dass der politische Streit mal mehr, mal weniger wurde, sich aber „nie beruhigte“. Die 49-Jährige, die mit dem Beigeordneten Jürgen Wolff (CDU) verheiratet ist und eine Tochter hat, wollte „nicht nur über etwas schimpfen, sondern selbst etwas tun“. Sie betont: „Vielleicht wäre es gerade in dieser Situation gut, wenn eine Parteilose das machen würde. „Das Parteilose“ will sie „voll und ganz nach außen dokumentieren“ – mit der Gefahr, bei einem Scheitern damit leben zu müssen, nicht politisch wirken zu können. Zudem findet sie es „grunddemokratisch“, wenn die Bürger aus mehreren Kandidaten auswählen können. Von November bis Mitte Dezember sammelte sie Unterschriften von Unterstützern. Um als Parteilose kandidieren zu können, benötigte sie 40. Rund 60 hat sie kürzlich bei der Verwaltung eingereicht: „Ich hätte auch mehr sammeln können“, sagt sie. Für das Ortsbürgermeister-Amt sieht sie sich angesichts fast 25-jähriger „Führungsaufgaben und Personalkenntnis“ gut gerüstet: Nach dem Abitur am Purrmann-Gymnasium Speyer begann sie bei der Hypovereinsbank Germersheim eine Banklehre, wurde 1991 übernommen und 1994 Filialleiterin. Seit 1996 war sie Verbundleiterin für Germersheim/Speyer, später kam noch Schifferstadt hinzu. 2001 stieg sie zur Direktorin im Bereich Privat- und Geschäftskunden auf und war in Neustadt tätig. Von 1991 bis 1997 hatte sie zudem an der Fachhochschule Ludwigshafen studiert und ihr Studium als Diplom-Betriebswirtin mit Schwerpunkt Personal- und Finanzwesen abgeschlossen. 2009 hat sich Wolff „mit einem Team als Finanzberaterin selbstständig gemacht“. Sie betreut Privatkunden sowie klein- und mittelständische Unternehmen. Schwerpunkte: Anlage, Baufinanzierung und Kredite. Durch die langjährigen Kundenkontakte stecke sie „in vielen Betrieben tief drin“, kennt sich mit Ausschreibungen, Auftragsvergaben, Investitionsplanungen und Bilanzen aus. Zudem verweist sie auf ihr 34-jähriges ehrenamtliches Engagement im Jugendbereich des Turnvereins als Trainerin und Kampfrichterin. Seit vergangenem Jahr ist sie TV-Vorsitzende. „Auch ich werde das Rad nicht neu erfinden“, gesteht sie. Geschaffenes müsse erhalten, der Ort weiterentwickelt werden. „Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig“, sagt Wolff. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht außen wachsen und der Kern innen zerfällt. Bauland soll „in Maßen“ ausgewiesen werden, der dörfliche Charakter erhalten bleiben. Die gute Jugend- und Seniorenarbeit will Wolff weiterentwickeln. „Alles, was ich mache, mache ich mit Herzblut und stehe voll dahinter“, sagt sie. Wie berichtet, kandidieren auch Anne Jäger (SPD) und Bodo Lutzke (FWG).

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