Speyer Baubeginn wohl nicht vor Herbst

Ist 55 Jahre alt: das Gebäude der Grundschule Hanhofen.
Ist 55 Jahre alt: das Gebäude der Grundschule Hanhofen.

Es ist ein Mammutprojekt für eine Gemeinde wie Hanhofen – so viel wurde bei der Einwohnerversammlung zur Sanierung der Grundschule am Dienstagabend klar. Was Ablauf und Einfluss auf den Schulbetrieb angeht, hätten sich manche Zuhörer wohl ein paar konkretere Infos gewünscht, als geliefert wurden.

„Wir flicken und flicken und flicken“, machte Ortsbürgermeisterin Friederike Ebli (SPD) klar, dass es Zeit für eine grundlegende Sanierung des 55 Jahre alten Gebäudes sei – auch wenn die Ortsgemeinde eigentlich nicht das nötige Geld dafür habe. Wie berichtet, sollen die Arbeiten mehr als zwei Millionen Euro kosten und mindestens zwei Jahre dauern. Architekt Andreas Kiefer stellte vor, was gemacht werden soll. Auf den Flachdächern klebten bis zu fünf Bitumenschichten. „Die müssen runter und erneuert werden.“ Letzteres gilt auch für die Pultdächer. Da auch asbesthaltige Eternitplatten verbaut wurden, muss eine Fachfirma für die Entsorgung kommen. Das soll nach Möglichkeit in den Ferien geschehen. Auch die Fassade aus Klinker und Sichtbeton muss angegangen werden. „Sie ist ungedämmt und verursacht hohe Energiekosten“, erläuterte der Architekt. Die neue Fassade soll das Gebäude dämmen, muss aber auch robust sein. Kiefer schweben daher verschiedene Materialien vor. Dort, wo die Fassade, zum Beispiel durch spielende Kinder, „ein bisschen was aushalten“ muss, wie der Architekt sagte, sollen Platten oder Holz zum Einsatz kommen. In geschützeren Bereichen werde ein günstigeres Wärmeverbundsystem verbaut. Nicht nur außen, auch innen muss in der Grundschule einiges getan werden, wie Ingenieur Friedhelm Stappenbeck erklärte. So werde die alte Kesselanlage in der Heizzentrale durch ein Brennwertgerät mit höherer Effizienz ersetzt. Ein Kleinblockheizkraftwerk soll Wärme und Strom produzieren. Die Beleuchtung werde auf LED umgestellt, was in diesem Bereich bis zu 70 Prozent der Energiekosten einspare. Lüftung und Brandschutz sind weitere Baustellen. „Und es müssen die kompletten Leitungen erneuert werden“, sagte Stappenbeck. Die Zuhörer interessierte insbesondere der zeitliche Ablauf vor dem Hintergrund, wie sich die Arbeiten auf den Schulbetrieb auswirken. Doch dazu konnten die Verantwortlichen nur vage Angaben machen. Laut Ortsbürgermeisterin Ebli muss zunächst die Kommunalaufsicht den vom Ortsgemeinderat beschlossenen Doppelhaushalt genehmigen. „Erst danach können wir Aufträge ausschreiben, und erst dann ist eine Zeitplanung möglich“, sagte sie. Angesichts der vollen Auftragsbücher der Baufirmen müsse mit mehreren Monaten Vorlauf gerechnet werden, sagte Architekt Kiefer. In den Sommerferien, so weit lehnten sich die Verantwortlichen aus dem Fenster, werde wohl nichts mehr passieren. Allerdings sind für dieses Jahr mehr als 600.000 Euro im Haushalt für die Schulsanierung eingestellt. In den Herbstferien soll es daher nach Möglichkeit losgehen. Mit welchem Gewerk begonnen wird, in dieser Frage wollte sich Kiefer auch auf Nachfrage aus dem Publikum noch nicht festlegen. Dies hänge von verschiedenen Faktoren ab: Wann haben die Firmen Zeit? Welche Arbeiten lässt der Schulbetrieb zu? „Es müssen immer relativ abgeschlossene Teilabschnitte sein“, erklärte Kiefer. Als Beispiel für einen solchen Abschnitt nannte er die Pultdächer. „Es muss doch einen Maßnahmenkatalog für den technischen Ablauf geben“, war ein Zuhörer unzufrieden mit den erteilten Auskünften. Auch dass es nicht schon früher Gespräche mit der Schule gab, wurde kritisiert. Hubert Schoppé, stellvertretender Bauamtsleiter bei der Verbandsgemeinde, sah es entspannt: „In Dudenhofen hat die Sanierung fast zwei Jahre gedauert und lief auch während des Schulbetriebs. Das hat bisher immer funktioniert.“

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